Größenwahn

"Geheimdienstzentrale ohne Geheimnisse"

Sensible Baupläne des Neubaus in Berlin sind verschwunden.

Hamburger Abendblatt 13. Juli

Ihr eindrucksvolles Foto vom neuen BND-Gebäudekomplex in Berlin hat mich an den Größenwahn des Dritten Reiches und hier insbesondere an das KDF-Gebäude Prora auf Rügen erinnert. Bei einem Schuldenstand von 1,8 Billionen Euro halte ich als haftender Bürger diesen Größenwahn unserer Staatsverwaltung für krank. Teilen Sie die 260 000-Quadratmeter-Baustelle durch die Zahl der 4000 Mitarbeiter, ergibt das 65 Quadratmeter pro Kopf.

Günter Wahle, per E-Mail

Fünfte Möglichkeit

"Ratlos in der Euro-Krise"

Die EU erwägt einen Sondergipfel.

Hamburger Abendblatt 13. Juli

Sie nennen vier Möglichkeiten, wie es weitergehen könnte, eine fünfte haben Sie nicht erwähnt: Der Kampf gegen die Rating-Agenturen durch Gründung einer europäischen Agentur, die sowohl die Euro-Länder als auch die USA realistischer beurteilt. Die Zerschlagung der US-Agenturen ist sicher nicht möglich, da sie im Sinne des amerikanischen Großkapitals handeln und so von den Schwächen des US-Dollars ablenken.

Dr. Klaus Heinrich, per E-Mail

Rambos aussperren

"Männer müssen draußen bleiben"

Stadt Pinneberg führt Frauen- Badestunden ein.

Hamburger Abendblatt 12. Juli

Unsere Schwimmhalle wird dominiert von schwimmbrillenbewehrten Männern, die rücksichtslos im Butterfly oder Kraul-Stil, ohne links und rechts zu gucken, alles wegfegen, was ihnen im Weg ist. Für ältere oder weniger aggressiv schwimmende Menschen, besonders Frauen, ist da kein Platz. Das Aufsichtspersonal erklärt sich für unfähig, regulierend einzugreifen. Da wünscht man sich in der Tat Zeiten, in denen die Rambos ausgesperrt bleiben und Frauen einfach ruhig vor sich hin schwimmen dürfen.

Gundula Freese, per E-Mail

Unsinn

"Walkampf vor der Küste"

Schweinswale sollen aus einem Schutzgebiet vor Sylt vertrieben werden.

Hamburger Abendblatt 13. Juli

Am Niedergang der Fischerei sollen also wieder einmal die Wale schuld sein. Nicht etwa die rücksichtslose Überfischung der Meere durch den Menschen. Solchen Unsinn wie jetzt vom Deutschen Fischerei-Verband vernimmt man ja gewöhnlich eher aus Japan oder Island zur Rechtfertigung dortiger Walfang-Aktivitäten. Die Pinger, die im Schutzgebiet zum Einsatz kommen sollen, stören das empfindliche Gehör der Schweinswale, das diesen zur Orientierung dient. Sollen demnach verirrte, gestrandete Wale zur neuen Touristenattraktion auf Sylt werden?

Dr. Helmut Kersten, per E-Mail

Verzerrtes Bild

"Geschäftsreise ins Elend"

Die Kanzlerin wirbt bei ihrer Afrika- Reise für die deutsche Wirtschaft.

Hamburger Abendblatt 12. Juli

Manche Veröffentlichungen suggerieren, dass Frau Merkel mit dem Elend auch noch Geschäfte machen will. Dabei haben viele Journalisten nur ein verzerrtes Bild von Afrika. Da überwiegend über Dürre und Katastrophen berichtet wird, glaubt man, dass Afrika der Kontinent der Katastrophen ist. Im Gegensatz zu den 80er-Jahren, als viele afrikanische Staaten von Kleptokraten regiert wurden, nahm in einigen Staaten die Korruption ab, und die Erlöse werden in den Aufbau der Infrastruktur investiert.

Heiko von Thaden, per E-Mail

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