Umdenken notwendig

"Unbehagen an der Moderne"

Leitartikel zum Streit um die Esso-Häuser und die Idee von Stadt.

Hamburger Abendblatt 5. Juli

Die sogenannte Hafenkrone zeigt eine völlig austauschbare, seelenlose Architektur, was nützt ein Stararchitekt namens Chipperfield, wenn dann so etwas wie das Empire-Riverside-Hotel dabei herauskommt? Da stellt sich aber ein grundlegendes Problem der Moderne, die seit den Sechzigern eine Ästhetisierung des Banalen, ja sogar des Hässlichen favorisiert, eine eigentlich pubertäre Haltung. Und das drückt sich leider auch in der Architektur aus. Ein Umdenken, auch bei der Ausbildung von Architekten, die heute noch einer Indoktrinierung gleicht, ist dringend notwendig, um Dogmen zu brechen.

Etta Ehlers, per E-Mail

Ungeeignet

"Franzosen halten Affären für normal"

Fünf Fragen zum Fall Strauss-Kahn.

Hamburger Abendblatt 5. Juli

Ein Mann, der seine Triebe nicht im Griff hat, ist für Führungsaufgaben völlig ungeeignet, nicht einmal als Gruppenleiter der untersten Stufe, denn auch da wäre er mit Personalführung betraut. Und wie könnte man so eine Aufgabe wahrnehmen, wenn es Frauen gibt, die Angst haben, mit ihm in einem Raum zu sein?

Jürgen Jeschke, per E-Mail

Unsinn

"Hochbahn rechnet mit höherem Defizit"

Unternehmen will massiv in das Bussystem investieren.

Hamburger Abendblatt 5. Juli

Wenn man ein modernes Bussystem plant, warum behält man dann das antiquierte Schnellbus-System bei? Diese Busse fahren nahezu leer durch die Stadt, weil sie für die Passagiere kaum einen Mehrwert bieten, aber teurer sind. Das nennt man verkehrspolitischen Unsinn.

Christiane Dornecker, per E-Mail

Umweltschutz fraglich

"Stadt will Hamburger zur Biotonne zwingen"

Wertstoffverordnung wird ab Ende August durchgesetzt.

Hamburger Abendblatt 4. Juli

Wir konnten bisher unseren Papiermüll bequem im Papiercontainer in der Nähe entsorgen, jetzt verschandeln wir unseren Vorgarten mit einer überdimensionalen blauen Tonne. Wenn man sich an die Streitigkeiten bei der Einführung der blauen Tonne mit den Betreibern der Papiercontainer erinnert, ist die Vermutung groß, dass es nicht um Umweltschutz, sondern um Gewinne geht. Der Umwelt ist es egal, ob Papier über eine blaue Tonne oder über einen Container entsorgt wird, nicht aber den Betreibern beider Einrichtungen, die mit dem Verkauf an Aufbereitungsfirmen gutes Geld verdienen.

Peter Hoeth, per E-Mail

Ahnungslos

"Finanzminister Schäuble fordert Sparvorschläge"

Ministerien sollen die Budgets kürzen, um Entlastungen zu ermöglichen.

Hamburger Abendblatt 5. Juli

Es ist immer wieder erschütternd zu sehen, mit welcher Ahnungslosigkeit leitende CDU-Politiker sich zu Fragen der erneuerbaren Energien äußern. Jetzt Mittelstandschef Schlarmann. Sage ihm doch mal jemand, dass "der Staat" die Solarenergie gar nicht fördert. Die Einspeisevergütung kommt durch eine Umlage unter den Stromverbrauchern zustande, also von uns allen. Da gibt es keine Staatsknete. Schäuble wird sich für solche "Sparvorschläge" bedanken. Hinterwäldler wie Schlarmann zeigen, dass Kanzlerin Merkel bei der Energiewende auch gegen Ignoranten aus den eigenen Reihen kämpft.

Jörn Iken, Ottensen

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