Gruselbauten

"Ein starkes Stück Hamburg"

Nostalgie mit Fortschritt vereinbar.

Hamburger Abendblatt 22. Juni

Eigentlich ist Udo Lindenberg ja voll der Sympath und Klarblicker. Nur: Wer Gruselbauten seiner alten Kiezheimat Kultstatus verleiht, darf nicht ignorieren, dass auch etwa für die Speicherstadt Bausubstanz geschleift wurde. Wie für das Atlantic, von dem sich heute so trefflich der Blick über die Alster genießen lässt. Reeperbahn Süd bietet durchaus die Vereinbarkeit von Nutzungsnostalgie und Stadtfortschritt.

Rüdiger Soll, per E-Mail

Marode Kirche

"Muezzin-Rufe vorstellbar"

Ratlosigkeit über falsche Prioritäten.

Hamburger Abendblatt 22.Juni

Das erste Interview mit der neu gewählten Bischöfin Fehrs sagt alles aus. Nun ist der Ruf des Muezzins Tag und Nacht vorstellbar. Statt erst mal die marode protestantische Kirche in Ordnung zu bringen, nun dies. Da werden die letzten Gläubigen die Kirche verlassen. Was ist und wofür steht die evangelische Kirche eigentlich?

Inke Seggelke, per E-Mail

Mehr Offenheit

Die neue Bischöfin sagt, es wäre in Ordnung, wenn die Moschee demokratisch und anti-islamistisch ist. Aber wer könnte das entscheiden, solange sich Moscheen nicht mehr öffnen und sich nach islamistischen Anschlägen nicht öffentlich distanzieren? Dann könnte man auch über Gebetsrufe sprechen.

Aleksander Hein, per E-Mail

Purer Luxus

"Hotelsteuer für Zahnärzte"

Behandlung bald unbezahlbar.

Hamburger Abendblatt 21. Juni

Mit der neuen Gebührenordnung für Zahnärzte hat der Bundesgesundheitsminister und nordrhein-westfälische FDP-Landesvorsitzende Daniel Bahr gezeigt, wie er sich den Weg in die Zwei-Klassen-Gesellschaft mit Privatpatienten und gesetzlich Versicherten vorstellt. Schon jetzt ist der Besuch beim Zahnarzt für immer mehr Menschen der pure Luxus. Die Armen haben in Zukunft mehr Zahnlücken und die Reichen glänzen mit tadellosem Gebiss.

Albert Alten, per E-Mail

Seltsame Opposition

"Strom aus Schweden"

Hamburg-Energie unter Beschuss.

Hamburger Abendblatt 21. Juni

Die Oppositionspolitik der CDU beim Thema Energie treibt immer seltsamere Blüten. Erst schickt die CDU den parteilosen Abgeordneten Walter Scheuerl vor, um das Volksbegehren "Unser Hamburg - Unser Netz" medial zu beschädigen, nun nimmt der Abgeordnete Heiko Hecht das stadteigene Unternehmen Hamburg-Energie unter Beschuss. Beide missbrauchen ihr Mandat, um ihre Privatfehden gegen Projekte auszutragen, die nicht auf ihrer Linie liegen.

Michael Babiel, per E-Mail

Schulterschluss

"Was bilden wir uns ein?"

Gemeinsamer Kampf für starke Uni.

Hamburger Abendblatt 20. Juni

Ich danke für die Erklärung und die Vermittlung des Protests der Uni gegen die Sparbeschlüsse des SPD-Senats. Anders als in München oder Frankfurt, wo Wissenschaft, Wirtschaft und Stadtverwaltung sich gemeinsam bemühen, ihre Metropole zu einem Wissenschaftsstandort ersten Ranges auszubauen, scheint hier eine markante Distanz zwischen Wirtschaftsbürgertum und intellektuellen Milieus zu bestehen.

Ulrike von Hirschhausen, per E-Mail

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