Getrübte Erinnerung

"Voscherau stimmt für Volksbegehren"

Mehrheit wollte HEW nicht verkaufen.

Hamburger Abendblatt 18. Juni

Der ehemalige Bürgermeister Voscherau hat sicher große Verdienste um die Stadt. In der Frage des auch von ihm betriebenen Verkaufs der HEW lässt er nun die Öffentlichkeit wissen, er habe seinerzeit vorgeschlagen, die HEW aufzuspalten und das Netz zu behalten. Dieser Vorschlag sei damals weder beim Finanz- noch beim Umweltsenator auf fruchtbaren Boden gefallen. Diese Aussage ist falsch. Zur Wahrheit gehört, dass der damalige Finanzsenator Runde und Voscherau versucht haben, auf dem SPD-Landesparteitag vom November 1995 einen Beschluss zum Verkauf der mehrheitlichen Anteile gegen den Willen des Umweltsenators durchzusetzen. Der Parteitag folgte der Position des Umweltsenators und wollte die Mehrheit von mindestens 50,1 Prozent an den HEW behalten. Diese Mehrheit ist dann vom rot-grünen Senat in der folgenden Legislaturperiode an Vattenfall verkauft worden. Die CDU-Opposition unterstützte diesen Verkauf. Heute will es keiner mehr gewesen sein.

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Umweltsenator von 1991 bis 1997, per E-Mail

Eigeninitiative gefordert

"Ball im Aus"

Auch ohne Agentur Spaß bei Abifeier.

Hamburger Abendblatt 17. Juni

Dass Eltern ihren Kindern zum Abi ein Auto schenken, ist schon grenzwertig, aber eine Abifeier von einer Eventagentur organisieren zu lassen ... Ich bin fassungslos. Das sind doch junge Menschen, die selber anpacken können. Dann macht das Feiern auch Spaß.

Detlev Heinke, per E-Mail

Demokratie abgeschafft

"Griechen schauen in den Abgrund"

Hilfspakete helfen nur den Reichen.

Hamburger Abendblatt 16. Juni

In Griechenland, dem Mutterland der Demokratie, ist diese doch schon längst abgeschafft. Das Sagen hat nicht mehr die griechische Regierung, sondern haben IWF, Rating-Agenturen etc. Und die verordnen dem Volk, den Gürtel enger zu schnallen, um die Gewinne der Reichen, insbesondere der Banken, zu sichern. Die Wut der Griechen ist nur zu verständlich, dienen doch die sogenannten Hilfspakete lediglich der Sicherung der Gewinne der Banken und nicht etwa dem griechischen Volk.

Jürgen Jeschke, per E-Mail

Unprofessionell

"1000 Hamburger melden Nerv-Ampeln"

Kosten viel zu hoch veranschlagt.

Hamburger Abendblatt 18. Juni

Die schwersten Zweifel an der Professionalität unserer Behörden, insbesondere in Sachen Finanzen und Kostenkontrolle, werden wieder einmal nachhaltig genährt, wenn eine Umprogrammierung zur Schaltung nur einzelner Ampeln bis zu 10 000 Euro kosten soll. Für dieses Geld bekommt man in der Privatwirtschaft die Programme und Daten von mehreren funktionsunfähigen Festplatten gerettet oder mehrere Rechner aus Einzelteilen zusammengebaut und eingerichtet.

Manfred W. H. Kuhlmann, per E-Mail

Baukastenartig

"Den Sprung ins Wasser gewagt"

HafenCity-Architektur nicht eindrucksvoll.

Hamburger Abendblatt 18. Juni

Was ist an dieser Anhäufung von baukastenartigen Betongebäuden wohl architektonisch eindrucksvoll? Die einzigartige Chance, ein so schönes, am Wasser gelegenes Areal mit Architektur zu bebauen, die einzeln, aber auch im Miteinander eine Melodie ergibt, die Menschen noch nach 50 Jahren in den Bann schlägt, wurde nachlässig vertan.

Irene Köste, per E-Mail

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