Erstaunliche Schwerpunkte

"Hamburgs Zeugnis für Olaf Scholz"

69 Prozent der Bürger sind mit dem neuen Senat zufrieden.

Hamburger Abendblatt 14. Juni

Bürgermeister Olaf Scholz neigt nicht dazu, Dinge ständig zur Chefsache zu erklären. Und das ist auch gut so. Es ist aber schon eine erstaunliche Schwerpunktsetzung, den Heidi-Kabel-Platz zur Chefsache zu machen, die Situation der Hamburger Hochschulen und ihre Zukunftsfähigkeit jedoch nicht.

Melanie Tiefenthal, per E-Mail

Katze aus dem Sack

"Strom muss bezahlbar bleiben"

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft über Gefahren der Energiewende.

Hamburger Abendblatt 14. Juni

Nun werden allmählich die Katzen aus den Säcken gelassen. Der Ausstieg wird wohl teurer, als man uns weismachen wollte. Warum sonst macht Frau Kraft sich Sorgen um Niedrigverdiener und um stromfressende Schwerindustrie? Letztere hat sie reichlich in ihrem Fürstentum und muss wohl zu Recht zittern, dass sie Reißaus nimmt. Richten wird es wie immer der Steuerzahler im Allgemeinen und die Nicht-Niedrigverdiener im Besonderen. Vielleicht hätte man vor dem überstürzten Ausstieg etwas mehr kühlen Kopf bewahren sollen.

Hans-Emil Schuster, per E-Mail

Bleibt ein Rätsel

"Von 2020 an sollen in Hamburg alle Busse emissionsfrei sein"

Ihre Zahl soll um ein Drittel steigen.

Hamburger Abendblatt 14. Juni

Enttäuschend, dass die EU sich mit einem unkonkreten Auszug aus dem Regierungsprogramm zufriedengibt, obwohl noch gar nicht bekannt ist, wie Hamburg die Ziele mehr und emissionsfreie Busse als Stadtbahn-Ersatz erreichen will. Da ein Bus rund zehn Jahre hält, müssten jetzt rein elektrische Busse beschafft werden. Es gibt aber bisher nur wenige teure Prototypen. Wie die überlasteten Straßen 33 Prozent mehr Busverkehr verkraften sollen, bleibt ein Rätsel. Die Stadtbahn war fertig geplant, ist in Hunderten Städten erprobt und hätte die Straßen entlastet.

André Strauch, per E-Mail

Rechnet sich nicht

"Kopfgeld für gesuchte Mitarbeiter"

Der Fachkräftemangel macht Hamburger Firmen erfinderisch.

Hamburger Abendblatt 11./12./13. Juni

Es ist wichtig, ein optimales Betriebsklima zu schaffen, damit das Image des Unternehmens für Mitarbeiter und gesuchte Facharbeiter stimmig ist. Engagement und hohe Leistung der Mitarbeiter sind die Folgen, Fachkräftemangel wird Vergangenheit. Image und Betriebsklima sind bleibende Indikatoren für zufriedene Mitarbeiter und Kunden. Und nur dort werden Fachkräfte auch anheuern und bleiben. Integrales Betriebliches Gesundheitsmanagement ist ein guter Weg, der sich auch rechnet. Kopfgeld rechnet sich auf Dauer nicht.

Jürgen Harder, per E-Mail

Verheerendes Signal

"Anwältin: Leben von Saikou C. wäre bei Abschiebung bedroht"

Rechtsanwältin kritisiert den Beschluss der Härtefallkommission.

Hamburger Abendblatt 10. Juni

Warum darf Saikou C. nicht in Hamburg bleiben? Unverständlich und inhuman wirkt die Entscheidung der Härtefallkommission auf alle jene, die Hamburg als eine liberale, weltoffene Metropole sehen. Zum einen wird die Gesundheit eines jungen Migranten gefährdet, seine Integrationsleistung wird schlicht ignoriert. Zum anderen wird damit professionelle wie ehrenamtliche Integrationsarbeit von vielen Menschen in Vereinen, Stadtteilprojekten, Kitas und Schulen politisch entwertet. Ein verheerendes politisches Signal

Frank Knur, per E-Mail

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