Späte Einsicht

"Uno will Taliban möglicherweise von Terrorliste streichen"

Ein Gremium entscheidet in der kommenden Woche darüber.

Hamburger Abendblatt 8. Juni

Eben, späte Einsicht. Aber zu spät für die Toten der Isaf-Truppe, von den Verlusten der Zivilbevölkerung gar nicht zu reden. Friedensverhandlungen zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban, das hätte man billiger haben können, ohne diese abenteuerliche Einmischung des Westens.

Hans-Emil Schuster, per E-Mail

Hamburger Bürokratie

"Lange Schlangen im Meldeamt"

Wer jetzt einen Personalausweis beantragen will, braucht gute Nerven.

Hamburger Abendblatt 8. Juni

Bei der Einreise in die USA dauert die Erfassung eines Vielfachen der Daten, die für den neuen Personalausweis gebraucht werden, gerade einmal zehn Sekunden. In dieser Zeit lassen sich also die Personalien und alle zehn Fingerabdrücke erfassen, wenn kein Beamter anfängt, über die Eignung eines Passbildes zu diskutieren, sondern es wie der Immigration-Officer einfach mit einer Webcam aufnehmen würde. Auf den Ausweis oder die Erhebung der dafür nötigen Daten lässt sich die Wartezeit nicht zurückführen. Das Problem ist die Hamburger Bürokratie. Im Bürgerzentrum in der Steinstraße muss man sich an einem hohen Tresen in der Demut eines gesetzestreuen Untertans erst einmal der Ausstellung einer Wartemarke als würdig erweisen.

Dirk Emmermann, per E-Mail

Ins Abseits manövriert

"FDP klagt über Unions-Druck beim Atomausstieg"

Generalsekretär Lindner sucht in CDU und CSU nach Schuldigen für mögliche Entschädigungszahlungen.

Hamburger Abendblatt 8. Juni

Man kann sich über den Zusammenhalt dieser Koalition nur noch wundern: Die CDU und die FDP sind sich in ihrem Regierungshandeln in kaum einem Punkt einig, dagegen war die Große Koalition ja die reinste Harmonieveranstaltung. Man kann nur hoffen, dass die CDU ihre Lehren daraus zieht. Bei der nächsten Wahl im Jahr 2013 wird sich das Problem aber von selbst gelöst haben, da die FDP sich dank ihres Verhaltens selbst ins Abseits manövriert hat und unter fünf Prozent landen wird.

Helmut Jung, per E-Mail

Arme gehoben

"Eingekesselt auf dem Heiligengeistfeld"

Vor 25 Jahren umzingelten Polizisten 16 Stunden lang Atomkraftgegner.

Hamburger Abendblatt 8. Juni

An diesem sonnigen Tag gerieten ein Freund und ich aus Versehen in den Polizeiring. Ich war 14 Jahre jung und trotz meiner Angst gelang es mir, einen Polizisten erfolgreich davon zu überzeugen, dass wir wirklich nur zufällig hier sind. Ich werde nie vergessen, wie er und sein Kollege die Arme hoben, um uns durchzulassen! Nicht auszudenken, wenn es anders gekommen wäre.

Anke Hamann, per E-Mail

Dritter Weg

"Schön schleierhaft"

Foto mit Nebelschleiern und Windrädern bei Dassow.

Hamburger Abendblatt 8. Juni

Die wunderschöne Abbildung der Landschaft im Nebel mit den Windrädern am Horizont zeigt eindrucksvoll, was auf uns zukommt, wenn wir die Kernkraft nicht mehr nutzen. Warum wird eigentlich nie über den so notwendigen "dritten Weg" gesprochen, nämlich unseren Lebensstil der Ausbeutung zu verändern in die Richtung Erhaltung unserer Ressourcen, Bescheidung und mehr Liebe untereinander?

Irene Köster, per E-Mail

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