Zur FDP und Guido Westerwelle

Westerwelle mag beratungsresistent gewesen sein. Seinen Hintersassen aber fehlte der Mut, gegen ihn aufzustehen. So gerann innerparteiliche Obrigkeitshörigkeit zur Primärtugend - ausgerechnet bei den Liberalen. Gerechterweise müssen sie diesen Sündenfall nun gemeinsam büßen. Der Wiederaufstieg aus dem selbst verschuldeten Jammertal wird nicht leichter dadurch, dass Westerwelle als Außenminister die Vergangenheit weiter verkörpern wird. Vertrauen zu verspielen ist tausendmal leichter, als es zurückzugewinnen. Neue Gesichter werden dafür nicht ausreichen. Die FDP braucht eine neue Politik, die für die Menschen erfahrbar ist.

Kölner Stadt-Anzeiger

Die Traum-Partnerschaft mit Angela Merkel wurde für die FDP zu einem Albtraum. Dem Regieren war Westerwelle nicht gewachsen. Für den Vorzeigeliberalen, der sich sein halbes Leben lang abgestrampelt hatte, um ganz nach oben zu kommen, ging es nur noch steil nach unten.

Abendzeitung (München)

Zur Atompolitik

Deutschland kennt keine Parteien mehr, sondern nur noch eines: das Gefühl der Gegnerschaft zum Atom. Politik muss einen kühlen Kopf bewahren. Unweigerlich denkt man an Heiner Geißlers gelungene Schlichterfunktion bei Stuttgart 21. Wer wäre ein solcher Mittler in der Ausstiegsfrage?

Die Welt (Berlin)