Säbelrasseln

Kommentar zu Libyen "Feldzug ohne Strategie"

Die langfristigen Ziele der Angriffe auf Libyen bleiben.

Hamburger Abendblatt 21. März

Sie haben deutlich gemacht, welche grundsätzlichen Fragen sich unter dem Mäntelchen der Verteidigung von Menschenrechten und Meinungsfreiheit verbergen. Wäre eine Flugverbotszone noch zu rechtfertigen, stellt die Bombardierung von Bodentruppen einen Eingriff in den Bürgerkrieg eines souveränen Landes dar. Das Säbelrasseln der Westmächte erinnert eher an die selbstherrlichen Heilsbringer der Kolonialzeit als an demokratische Grundwerte.

Christiane Mielck-Retzdorff, per E-Mail

Kluge Entscheidung

Ein Rechtsstaat kann erst in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates eingreifen, wenn er von dessen Bürgern nachvollziehbar um Hilfe gebeten wurde. Das war der Fall. Er darf aber erst dann todbringend eingreifen, wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft wurden: Das war keineswegs der Fall. Zwar entschied sich die Uno endlich zum Handeln, doch viel zu spät, sodass das rechtsstaatliche Prozedere - erst "Aushungern" der Regierung mit allen Mitteln; dann erst, wenn das nicht greift, gezielte militärische Angriffe - nicht mehr möglich war. Dieses war ein Dilemma, das neben den anderen diskutierten Punkten eine Enthaltung zu einer klugen Entscheidung machte.

Dr. Ursula Augener, per E-Mail

Ein wenig Mut

"Hamburg will hoch hinaus"

Investoren planen eine Seilbahn, die über die Elbe nach Wilhelmsburg führt.

Hamburger Abendblatt 19./20. März

Eine solche Seilbahn wäre ein touristisches Highlight mit den internationalen Ausstellungen 2013. Sie könnte aber auch danach wirtschaftlich betrieben werden. Positives Beispiel bietet Singapur. Hamburg könnte ein vergleichbar einzigartiges Panorama bieten. Man bräuchte dafür nicht einmal Steuergelder und nur ein wenig Mut.

Michael Groth, per E-Mail

Ausbau des HVV

Ich pendle täglich zwischen City und Wilhelmsburg. Wenn die S-Bahn nicht fährt, ist Wilhelmsburg fast von der Innenstadt abgeschnitten. Im Sinne einer nachhaltigen Stadtteilentwicklung ist ein Ausbau der HVV-Anbindung durch diverse Buslinien im Sinne der Bürger dringend notwendig. Eine Seilbahn für Touristen brauchen wir nicht.

Annette Gryschka, per E-Mail

1000 Wohnungen

Das wäre eine tolle Verbindung: Verbinden könnte man damit preisgünstigen Wohnraum: Seilbahn-Investoren bauen 1000 Wohnungen am Heiligengeistfeld in die Höhe als Pylon?

Prof. Ralf Otterpohl, per E-Mail

Hier irrt Küng

"Der Papst hätte Wichtigeres zu tun"

Fünf Fragen an Theologie-Professor Hans Küng, Autor des Buches "Ist die Kirche noch zu retten?"

Hamburger Abendblatt 11. März

Es ist einfach nur schade, dass Hans Küng in seinem Buch so einseitig über den Papst urteilt. Wenn Küng etwa sagt, dass der Papst "juristisch ein absoluter Monarch" sei, "der über Nacht entscheiden könnte, dass er die Gründe für ein freiwilliges Zölibat einsieht, dann könnte es sofort Gesetz werden", irrt er gewaltig. In der Leitung der Kirche steht der Papst immer mit Kardinälen und Bischöfen Roms und der Weltkirche im Kontakt. "Unfehlbarkeit" und "Primat" des Papstes gibt es nicht ohne Kontakt zur Gesamtkirche und ohne den "Glaubenssinn" der Kirche.

Dompropst em. Msgr. Dr. Alois Jansen

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