Auf den Leim gegangen

"Guttenbergs Anhänger rufen zur Großdemo in Hamburg"

Nutzer des Internet-Netzwerks Facebook fordern Guttenberg zurück.

Hamburger Abendblatt 3. März

Es ist erschreckend mitzuerleben, wie leicht sich Massen von Menschen von einer Persönlichkeit wie zu Guttenberg täuschen lassen. Sind die meisten seiner Bewunderer wirklich so naiv und zum Teil so fanatisiert, dass sie nicht erkennen wollen, welch eitlem und arrogantem Politiker sie auf den Leim gegangen sind, der es glänzend versteht, sich in jeder Bewegung, in jeder Miene und mit jedem Wort mediengerecht in Szene zu setzen?

Dr. Siegmar Keil, Hamburg

Generation 70 plus protestiert

Wir lesen, dass angeblich nur die jungen Menschen Guttenberg zurückhaben wollen. Protest: Viele aus der Generation 70 und 70 plus wollen das auch.

Philipp Alexander, im Namen der Großeltern und deren Freunde

Ehrlichkeit an der Spitze

",Gibt es im Bundestag keinen Mobbingbeauftragten?'"

Das sagen die Abendblatt-Leser zum Rücktritt Guttenbergs.

Hamburger Abendblatt 3. März

Mir fällt auf, dass häufig Frauen und - erstaunlicherweise oft - sogar promovierte Mitmenschen von Hetzkampagnen gegen zu Guttenberg schreiben und seine vermeintlich großen Leistungen würdigen. Sind es vielleicht sein gutes Aussehen, sein Schneid und publikumswirksames Auftreten? Man sollte nicht vergessen, dass er, bevor sein betrügerisches Handeln bekannt wurde, schon einige Fehlentscheidungen getroffen hatte (Kundus, "Gorch Fock"), die sein Ansehen geschmälert haben. Was wir brauchen, sind ehrliche Politiker an der Spitze dieses Staates.

Thomas Müller, per E-Mail

Zwei Fragen

",Ich habe die Grenzen meiner Kräfte erreicht'"

Guttenberg tritt zurück.

Hamburger Abendblatt 2. März

Was ist schlimmer? Ein hemmungslos plagiierender Verteidigungsminister, der bei seiner Rücktrittserklärung den Beigeschmack aufkommen lässt, das bedauernswerte Opfer schlimmer Machenschaften zu sein (Schuld haben nur die anderen)? Oder eine Bundeskanzlerin, die offenbar die wissenschaftliche wie auch politische Brisanz dieser Affäre nicht wahrhaben will?

Martina Gromeier-Pautke, per E-Mail

Vorbild in der Gesellschaft

"Das Vorbild"

Menschlich gesehen: Margot Käßmann

Hamburger Abendblatt 3. März

Bei allem Respekt vor Käßmann frage ich mich, weshalb ihr Rücktritt "sie für Millionen zur moralischen Instanz" macht. Immerhin hat sie eine nicht unerhebliche Ordnungswidrigkeit begangen. Wird jemand also bereits dadurch zum Vorbild, weil er sein Fehlverhalten eingesteht und Konsequenzen zieht - also das tut, was die Gesellschaft im Rahmen ihrer Normen und Werteordnung erwarten könnte? Oder anders gefragt: Wäre zu Guttenberg heute eine moralische Instanz und ein Vorbild, wenn er nach ersten Zweifeln an seiner Dissertation seine Fehler zugegeben hätte und ohne Zaudern zerknirscht zurückgetreten wäre?

Ulrich Reppenhagen, per E-Mail

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