Zum Rücktritt des Verteidigungsministers Guttenberg

Übrig bleibt nun ein Gefühl der Schalheit, und zwar gleichwie der Politiker Guttenberg gesehen wird. Denn da ist eine Regierungschefin, die weder aufrecht an der Seite des Ministers gestanden noch Grundüberzeugungen ihrer Partei zur Geltung verholfen hat, als es nötig war: den bürgerlichen Werten von Anstand und Ehrlichkeit. DER TAGESSPIEGEL (BERLIN)

Zu Guttenberg? War das nicht dieser adlige Strahlemann aus Franken, der versucht hat, auf Minister zu machen ... ? NEUES DEUTSCHLAND (BERLIN)

Man reibt sich verwundert die Augen. Fast über Nacht und wie ein Spuk ist die Causa Guttenberg vorbei. Karl-Theodor zu Guttenberg aber sollte, wenn er kann, auch ein wenig froh darüber sein, dass er nun nicht mehr als Heilsbringer durch die Welt laufen muss. DIE WELT (BERLIN)

Die Union ist personalpolitisch - wieder mal - ziemlich am Ende ihrer Vorräte. Und die FDP fürchtet nichts mehr, als jetzt in einen Ringtausch der Kabinettsposten einbezogen zu werden. FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

Seine Rücktrittserklärung als Minister geriet in Wahrheit zur Ankündigung eines Comebacks. Denn wie nur sollte Guttenbergs Partei in mittlerer Frist auf einen wie ihn verzichten können? FRANKFURTER RUNDSCHAU

Die CDU-Chefin hat mögliche Nachfolger weggelobt oder weggemobbt. Guttenberg war ein klarer Nachfolge-Kandidat. Zum anderen lieben ihn die Bürger nach wie vor. Sie könnten ihm verzeihen, weil die scheinbare Lichtgestalt jetzt einen menschlichen Makel besitzt. OFFENBURGER TAGEBLATT

Karl-Theodor zu Guttenberg ist nicht zuletzt sein hoher, getragener Ton zum Verhängnis geworden. MÄRKISCHE ALLGEMEINE (POTSDAM)