Neue Chance

"Merkel gibt Beust die Schuld am CDU-Desaster"

Christoph Ahlhaus verzichtet auf den Fraktionsvorsitz.

Hamburger Abendblatt 22. Februar

Zu wenig Beachtung findet der negative Effekt der Berliner Regierungspolitik auf das CDU-Ergebnis in Hamburg. Christoph Ahlhaus hat einen guten und fairen Wahlkampf unermüdlich bis zuletzt gemacht. Persönlichkeiten wie er sind in der heutigen Politik rar geworden. Nach fast zehn Jahren ohne First Lady hat der Großstadt Hamburg die Ausstrahlung seiner schönen und charmanten Frau Simone gutgetan. Es wäre bedauerlich, wenn Christoph Ahlhaus der Hamburger CDU verloren ginge. Er sollte eine neue Chance bekommen.

Hanna Meier, per E-Mail

Armutszeugnis

"Warum so wenige wählen wollten"

Niedrige Wahlbeteiligung schürt die Debatte ums Wahlrecht.

Hamburger Abendblatt 22. Februar

Allenthalben Beschwerden über das neue Wahlrecht. Offenbar bevorzugen viele Wähler die Instant-Demokratie. Was ist schlecht daran, sich eingehend mit Kandidaten und Parteien zu beschäftigen? Das ist Bürgerrecht und Bürgerpflicht zugleich. Das Argument, es sei zu kompliziert, ist für mündige Bürger ein Armutszeugnis. Manchmal mag man nur den Kopf schütteln.

Andreas Kaluzny, per E-Mail

Zu faul

In Nordafrika kämpfen die Menschen unter Einsatz ihres Lebens um freie und geheime Wahlen. In unserer Stadt gehen nicht einmal 60 Prozent zur Wahl. Dies ist für mich unbegreiflich und macht mich wütend. Hier kann man, unabhängig von den Parteien, Personen des eigenen Vertrauens wählen. Schon werden die ersten Stimmen laut, die das neue Wahlrecht zurückdrehen wollen. Den großen Parteien war es von Anfang an ein Dorn im Auge. Die Wähler sind nicht zu doof für dieses neue Wahlrecht. Eher sind sie zu faul. Jeder konnte ohne Angaben von Gründen von der Briefwahl Gebrauch machen. Der stetige Rückgang der Wahlbeteiligung gefährdet unsere Demokratie.

Hartwig Nehls, per E-Mail

Unbeeindruckt

"Alt-Katholiken haben einen Dekan"

Der neue Amtsinhaber Oliver Kaiser findet den Zölibat nicht gut.

Hamburger Abendblatt 21. Februar

Weil ich selber ein Theologie-Studium abgeschlossen habe, kann mich der Aufschrei der Theologen gegen den Zölibat nicht beeindrucken: Eine bequeme Sessel-Demo im müden Genuss der wohlsituierten eigenen Bedeutung und im Schutz zahlreicher gleichgesinnter Unterschriften ruft bei mir eher ein Gähnen hervor. So was hat doch keinen Funken Kreativität! Wenn es diesen Professoren wirklich um unseren christlichen Glauben geht, warum werden sie dann nicht praktisch aktiv? Wer immer nur die Strukturen der Kirchen ändern will, ändert innerlich gar nichts.

Lucia Tentrop, per E-Mail

Klug gehandelt

"Guttenbergs Abschied vom Doktor"

Der Verteidigungsminister bittet die Universität, den Titel zurückzunehmen.

Hamburger Abendblatt 22. Februar

Zu Guttenberg hat klug gehandelt. Er hat ein Sühneopfer gebracht. Er hat all denen, die um die Moral der Schüler und Studenten besorgt sind, gezeigt, dass "Ungenauigkeiten" den Titel kosten können. Er hat der gierigen Medienmeute ein Riesenstück Fleisch in den Rachen geworfen und ihr so hoffentlich erst mal das Maul gestopft. Es dürfte ihr jetzt schwerer fallen, ihn in der Luft zu zerreißen. Die Uni Bayreuth wird Probleme haben, ihm vorsätzlichen Betrug nachzuweisen.

Dr. Karl-Otto Runge, per E-Mail

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