Polit-Theater

"Durchbruch bei Hartz IV erhofft"

Regierung macht im Reformstreit Milliarden-Angebot an Opposition.

Hamburger Abendblatt 7. Februar

Die Debatte um eine Erhöhung der Hartz-IV-Sätze trägt immer mehr Züge eines makabren Polit-Theaters. Das Bundesverfassungsgericht hat klare Vorgaben gesetzt. Diese wurden in dem Regierungsentwurf umgesetzt. Die Hartz-IV-Sätze müssten eigentlich gar nicht erhöht werden, sondern sollten nur auf eine nachprüfbare Grundlage gestellt werden.

Dr. Andreas Meyer-Suter, per E-Mail

Fragliche Spekulationen

"Wohin steuert die SPD?"

Parteiführung tendiert zu Rot-Grün, andere Genossen bevorzugen Koalition mit der FDP.

Hamburger Abendblatt 7. Februar

Koalitionen kann man nicht wählen, leider. Wieso nun in Hamburg über Rot-Gelb spekuliert wird, ist mehr als fraglich. Erstens ist noch völlig unklar, ob die FDP es schafft. Zweitens fragt man sich, wieso die FDP ausgerechnet mit der Partei koalieren sollte, die bundesweit kaum für den Begriff "sozial" stehen kann, man denke an die sogenannte Gesundheitsreform. Und drittens würde diese Koalition den sogenannten Wählerwillen wohl völlig ignorieren - wie vermutlich Rot-Grün auch, wenn es um die Mehrheiten geht.

Uwe Marschner, per E-Mail

Schicksalsschlag

Lierhaus' bewegender Antrag

Sportmoderatorin Monica Lierhaus trat erstmals nach ihrer langen Krankheit wieder öffentlich auf.

Hamburger Abendblatt 7. Februar

Teilnahme an menschlichen Schicksalen ist im Medienzeitalter ein Spagat. Was da aber bei der Verleihung der Goldenen Kamera für die kranke Monica ablief, war peinlich. Hatte Sie nicht über ihren Staranwalt jeden zum Stillschweigen gebracht, der nur ein Sterbenswörtchen über ihre Krankheit äußerte? Und nun breitet sie via Kamera persönliche Dinge aus, die nur eine Vermutung zulassen: Ich will wieder zurück ins Geschäft. Hier wäre ein angemessenerer Auftritt glaubhafter gewesen.

Heinz-H. Hendrich, per E-Mail

Ver.di handzahm

"Höhenflug übertüncht Zündstoff in der SPD"

Wegen der Umfragewerte rechnen sich viele Genossen ein Spitzenamt aus.

Hamburger Abendblatt 5./6. Februar

Ich finde es sehr schade, wie handzahm gegenüber der SPD sich der Hamburger Ver.di-Vorsitzende Wolfgang Rose so kurz vor der Bürgerschaftswahl gibt. Nur vor der Wahl besteht die Möglichkeit, die Kürzung des Weihnachtsgeldes für die Hamburger Beamten zu verhindern. Wolfgang Rose müsste jetzt als Gewerkschaftsführer für den Öffentlichen Dienst von Olaf Scholz verlangen, dass er zusichert, das Weihnachtsgeld nicht zu streichen. Denn nach der Wahl wird sich der SPD-Spitzenkandidat und dann wohl Bürgermeister Scholz an nichts mehr gebunden fühlen.

Anna Reisig, per E-Mail

Scheinriese

"Flirten wie der Meister"

Ganzkörperdirigent Kristjan Järvi wandelt bei der "Bernstein Night" auf den Spuren seines Idols.

Hamburger Abendblatt 7. Februar

Eine großartige Bernstein-Nacht auf Kampnagel! Auch Kristjan Järvi am Stab - auswendig, ohne Pult. Doch der schwärmerische Vergleich mit Leonard Bernstein ist überzogen. Neben dem Riesen Bernstein ist Järvi nur ein Scheinriese. Wo ist sein "On the Town", wo seine "West Side Story"? Was täte ein Dirigent, hätte es nicht vor ihm den Komponisten gegeben?

Dr. Gunter Alfke, per E-Mail

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Weitere Briefe auf www.abendblatt.de

Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg