Unmoralisch

"Wenn der Job nicht zum Leben reicht"

36 459 Hamburger gehen zur Arbeit, brauchen aber auch Hartz IV.

Hamburger Abendblatt 2. Februar

Es ist ein Skandal, dass fast die gesamte deutsche Wirtschaft nur noch Minilöhne zahlt, von denen keiner leben kann, und Leiharbeiter beschäftigt, um die eigenen Gewinne zu steigern; auch die behördlichen Arbeitgeber machen da munter mit. Die bisher kaum bedachte Folge wird eine Altersarmut ungeahnten Ausmaßes sein. Minilöhne führen zu Minirenten und damit zu einem weiteren Personenkreis, der auf die Hilfe der öffentlichen Hand angewiesen ist. Diese Praktiken sind unmoralisch, menschenverachtend und belasten als Steuerzahler uns alle.

Helmut Jung, per E-Mail

Auf in den Quotenkampf

"Braucht Deutschland Quotenfrauen?"

Im Kabinett und in Unternehmen wird über diese Frage gestritten.

Hamburger Abendblatt 1. Februar

Ohne die gesetzliche Frauenquote wird der Anteil der Frauen in Spitzenpositionen nicht erhöht werden. Die Aussagen der Unternehmensvorstände sprechen eine deutliche Sprache. Männer sind doch längst nicht besser qualifiziert für Positionen im Topmanagement, das sieht man doch an den Fehlentscheidungen, die zur Finanzkrise beigetragen haben. Also, ihr Frauen: Habt Mut und kämpft für die Quote!

Marianne Monden, per E-Mail

Fauliger Hauch

"Kriminalität in Ämtern kostet zwei Milliarden"

Betrugsversuche in jeder zweiten norddeutschen Behörde.

Hamburger Abendblatt 2. Februar

Ob es vor zwei Jahren teuer sanierte Fahrradwege sind, die nun von quadratischen Pflastersteinen in rechteckige "umgebaut" werden, oder Park-&-ride-Plätze, die systematisch auf mysteriöse Art und Weise mit Eigentumswohnungen bebaut werden, komischerweise immer von den gleichen Unternehmen. Der Bürger fühlt bei allem den fauligen Hauch der Vorteilsnahme. Es gibt die Korruptions-Charta UNCAC der Uno, in der Deutschland als ziemlich letztes Land weltweit dieses Abkommen noch nicht umgesetzt hat. Aus gutem Grund?

Heinz-G. Franz, per E-Mail

Nichts gelernt

"Es ist etwas faul in Deutschland"

Kommentar zur vorbildlichen Beteiligung der Dänen an der Beltquerung.

Hamburger Abendblatt 2. Februar

Der dänische Staat hat mit der offenen Planung die Diskussion, eventuelle Kritik oder Einsprüche der Bevölkerung zugelassen und nun mit dem Tunnel unter dem Fehmarnbelt sicher die umweltverträglichste Version beschlossen. In Deutschland hingegen haben Politik und Planer aus Stuttgart 21 noch nichts gelernt, sonst dürfte die Planung der Anbindung auf der deutschen Seite nicht so im Geheimen ablaufen.

Horst-L. Moede, per E-Mail

Erfreuliches Zeichen

"Bundeswehrverband warnt vor Demontage Guttenbergs"

Verbandschef Kirsch will nicht, dass die Affären instrumentalisiert werden.

Hamburger Abendblatt 2. Februar

Dass die Besatzung der "Gorch Fock" öffentlich für sich, ihren Kommandanten und ihr Schiff eintritt, ist ein erfreuliches Zeichen für den Zusammenhalt. Das hebt sich wohltuend ab von vielen egoistischen Zeitgenossen, die das Zusammenleben in einer Gemeinschaft so erschweren. Die Besatzung zu verdächtigen, sie versuche eine Wiederbelebung "alter Eliten", und es fehle ihr an charakterlicher Reife, ist eine alberne Unterstellung, für die es nicht den geringsten Anhaltspunkt gibt.

Freyr Schuster, per E-Mail

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