Blauäugig

"Wenn ich gewusst hätte, dass es knallt, wäre ich geblieben"

Ex-Bürgermeister von Beust kritisiert den Kurs seines Nachfolgers.

Hamburger Abendblatt 21. Januar

Was will uns Ole von Beust damit sagen? Sämtliche handelnden Personen sind ihm doch seit Jahren bekannt, wie kann er da sagen: "Hätte ich das gewusst"? Bei dieser Blauäugigkeit wird mir klar, warum es in den letzten Jahren seiner Amtszeit immer mal wieder Pech, häufig genug aber Pannen und Pleiten zulasten der Steuerzahler gab.

Wilfrid Warncke, per E-Mail

Wie auf der "Titanic"

"'Gorch Fock'-Affäre bringt Guttenberg in Not"

Die Mutter der verunglückten Kadettin erhebt schwere Vorwürfe.

Hamburger Abendblatt 21. Januar

Man mag unserem Verteidigungsminister zu Guttenberg in der augenblicklichen Situation viel Fortune wünschen, ein wenig weniger Glamour, ein wenig weniger Abgehobenheit, dafür wären aber mehr Akribie und Fleiß angeraten. Zur Not könnte er aber auch zusammen mit seiner Frau zur "Gorch Fock" fliegen und am Bugspriet wie weiland DiCaprio und Kate Winslet auf der "Titanic" posen. Nur sollte er daran denken, dass die "Titanic" untergegangen ist.

Hartwig Denz, per E-Mail

Kommentare von der Pier

Nach über 16 Jahren Seefahrt auch auf der "Gorch Fock" und als heutiger Kapitän halte ich die sensationshungrige Berichterstattung über die Ereignisse auf dem Segelschulschiff der Marine für überzogen. Die Ausbildung auf einem Segelschiff ist gerade heute in dem hoch technisierten beruflichen Umfeld ein positives Zurückgeworfenwerden auf die Ursprünge der Seefahrt: Auseinandersetzung mit der Natur, mit Vorgesetzten und Kameraden und mit sich selbst. Dies sollte bei der Diskussion und von den vielen selbst ernannten Experten, die sich jetzt "von der Pier aus" zu Wort melden, bedacht werden.

Rainer Bruneß, per E-Mail

Unglaubliche Äußerungen

"Anfänger an Bord"

Was geschieht auf der "Gorch Fock"?

Hamburger Abendblatt 22./23. Januar

Über 14 000 Offiziersanwärter haben ihre Ausbildung auf der "Gorch Fock" durchlaufen. Die Sicherheitsvorkehrung, das Geschirr und die Takelage sind immer wieder verbessert worden.

Dennoch können Unglücke nicht verhindert werden. Alle Jahrgänge, so auch meiner, wurden erst auf der "Gorch Fock" geschult, wie man das Klettern in den Wanten, das Arbeiten in den Hoftauen, an den Rahen und an den Segeln beherrscht und lernt, mit der Höhenangst umzugehen. Uns wurde nichts von Kirschbaumklettern oder motorischer Störung erzählt, obwohl es viele sportlich ungeübte Kadetten gab. Junge Menschen werden der Schiffsführung anvertraut. Die Trauer um einen so jungen Menschen ist unteilbar. Sie verlangt nicht nur Respekt, sondern auch eine ernste Überprüfung. Die Äußerungen des Kommandanten sind unglaublich. Sollten diese stimmen, darf dieser Offizier auch nach seiner Abberufung keine Führungsaufgaben mehr wahrnehmen.

Ralf Lindenberg, Korvettenkapitän d.R. a.D., per E-Mail

Peinlich

"15.55 Uhr. Sammer schockt den HSV"

Völlig überraschend sagte Matthias Sammer als HSV-Sportchef ab.

Hamburger Abendblatt 22./23. Januar

Was für ein Bild gibt der HSV mittlerweile ab! Durch eine indiskrete Information wurde der Aufsichtsrat im Vorfeld bloßgestellt. Wenn der Aufsichtsratsvorsitzende auch noch den Eindruck vermittelt, alles sei nur noch eine Formalität, ist das einfach nur peinlich.

Peter Groth, per E-Mail

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