So geht es auch

"1029 Akten im Rückstand"

Die Bezirke klagen über finanzielle Einschnitte und zu wenig Personal.

Hamburger Abendblatt 18. Januar

Gut ist, dass Behörden den Bürger inzwischen als Kunden bezeichnen. Aber wenn ein Handwerksmeister den Aufträgen seiner Kunden zeitlich nicht gerecht werden kann und finanziell keine zusätzlichen Mitarbeiter möglich sind, arbeitet er einfach einige Stunden länger in der Woche oder bis die Kundenanliegen erfüllt sind. Dabei macht er sich auch keine Gedanken, ob er vielleicht überfordert ist. So geht es auch.

Klaus Janzen, per E-Mail

Salb, salb

"Kita-Höchstgebühr für jedes fünfte Kind"

Sozialbehörde räumt ein, dass mehr Eltern mehr Geld zahlen müssen.

Hamburger Abendblatt 17. Januar

Wir alle lieben doch unsere Kinder und Enkel, deshalb kann uns doch keine Kita-Gebühr zu teuer sein. Salb, salb. Und dann noch das Kindergeld dazu. Aber im Ernst: Es gibt keinen gerechten Chancenausgleich zwischen Kinderlosen und Eltern. Das ist der eigentliche Generationenkonflikt, das bringt mich auch als Großvater auf die Palme. Die Kinder-Reichen werden ärmer, die Kinder-Armen werden reicher.

Volker Mennicken, per E-Mail

Keine neuen Verordnungen

"In der Dioxin-Krise setzt Aigner Länder unter Druck"

Bundesagrarministerin berät mit Länderkollegen über Konsequenzen.

Hamburger Abendblatt 18. Januar

Der Dioxin-Skandal scheint einen weiteren Schritt in Richtung Kontrollstaat zu fordern. Aber weder Politiker noch Behörden tragen die Verantwortung für den moralischen Verfall der Sitten in der Geschäftswelt. Wir brauchen keine weiteren Verordnungen, sondern auf allen gesellschaftlichen Ebenen das Bewusstsein für die Verantwortung des Einzelnen im Gemeinwesen.

Christiane Mielck-Retzdorff, per E-Mail

Die Notdurft der Reiher

"Ökosprit ist eine verlogene Aktion"

Fünf Fragen an Karsten Smid.

Hamburger Abendblatt 17. Januar

Herr Smid sollte sich mal eine Fahrplanauskunft für die Strecke Hamburg-Amsterdam einholen. Die erste Verbindung startet um 4:42 Uhr, Ankunft in Amsterdam um 10:33 Uhr. Das soll eine Alternative sein? Es liegt eben nicht alles in den Händen des Kunden, sondern auch viel in den Händen der Politik, wirkliche Alternativen zu schaffen. Wenn es dann zu Ideen wie einer Magnetschwebebahn kommt, schreien alle Naturschützer, weil die Trasse und die Geräusche einen Reiher beim Verrichten seiner Notdurft stören könnten. Es kann nur funktionieren, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten und auch offen für Kompromisse sind.

Volker Hettwer, per E-Mail

Trauerspiel

"Ex-Diktator 'Baby Doc' Duvalier kehrt nach Haiti zurück"

Angeblich will er helfen, das Land wieder aufzubauen.

Hamburger Abendblatt 18. Januar

Wie dumm muss ein Volk sein, um einen Verbrecher, der es zusammen mit seinem Vater jahrzehntelang geknechtet und ausgebeutet hat, wieder ins Land zu lassen? Die Welt sollte sofort alle finanziellen Aufwendungen für Haiti stoppen, denn der zurückgekehrte Bandit ist doch nur wieder darauf aus, Geld abzukassieren, und das Volk geht wieder leer aus. Es ist ein Trauerspiel, dass die gesamte Welt zusieht, wie ein Verbrecher erneut auf Beutezug geht. Aber da Haiti nichts Brauchbares zu vergeben hat, ist es nicht von Interesse, diesem Land beizustehen.

Siggi Bartels, per E-Mail

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