Böcke als Gärtner

Handelskammer-Chef tritt für Hamburgs SPD an

Frank Horch soll nach Wahlsieg Wirtschaftssenator werden - CDU reagiert geschockt.

Hamburger Abendblatt 14. Januar

Es kann doch wohl nicht sein, dass der Chef einer Lobby-Organisation die für ihn zuständige Behörde übernimmt. Dann kann die SPD gleich die anderen Böcke zu Gärtnern machen: Die Ärztekammer wird Gesundheitsbehörde, die Lehrerkammer Schulbehörde, der Uni-Präsident Wissenschaftssenator. Die Umweltbehörde geht an Greenpeace, die Verkehrsbehörde teilen sich ADAC und Hochbahn. Wollen wir das? Oder wollen wir Senatoren, die fürs Ganze da sind und zwischen auch widerstreitenden Interessen abwägen, statt sich als Sprachrohr ihrer Klientel zu verstehen?

Jan Rüdiger, per E-Mail

Für Wahlkampf missbraucht

"Herr Rösler, wir haben auch ein Bett für Sie"

Der Bundesgesundheitsminister besucht zum Wahlkampf in Altona Marie, das Baby aus dem Koffer.

Hamburger Abendblatt 15. Januar

Was soll dieser Besuch? Er nützt nur Rösler, der Spitzenkandidatin und der FDP. Marie wird davon nichts mitbekommen, eine Botschaft gibt es nicht. Erst ausgesetzt und dann für Wahlkampfzwecke benutzt, das ist heftig.

Joachim Westphal, per E-Mail

Öfter Mut zeigen

Rechtsstreit um AWD-Reportage hält an

Es geht um eine Szene, die Carsten Maschmeyer bei einem Finanzkongress zeigt.

Hamburger Abendblatt 14. Januar

Tatsächlich hat die Reportage über AWD-Chef Maschmeyer unter der Eitelkeit des Autoren Christoph Lütgert gelitten, ich hätte auf dessen Betroffenheitsgesten gut verzichten können. Das ändert aber nichts daran, dass die ARD den Nagel auf den Kopf getroffen hat. Ich würde mich als Gebührenzahlerin freuen, wenn die Programm-Macher öfter Mut zeigen, einem Politiker-Liebling wie Maschmeyer und dessen Anwaltstruppe trotzen. Deshalb wundere ich mich, dass Sie sich in Ihrem Kommentar so ausführlich mit dem Selbstdarsteller Lütgert beschäftigen - und so wenig mit den Umtrieben Maschmeyers und dessen Versuchen, seine Kritiker juristisch mundtot zu machen.

Renate Falter, per E-Mail

Aus dem Fenster geworfen

"Und wo in Hamburg trifft Sie der Schlag?"

Zum maroden Zustand der Straßen.

Hamburger Abendblatt 13. Januar

Ist dem Tiefbauamt nicht bekannt, dass der Kaltasphalt nicht wie beschrieben drei Wochen bis drei Monate hält? Die Gelder dafür sind zum Fenster hinausgeworfen. In der Saseler Chaussee 234-238 löst sich der reparierte Asphalt bereits nach zwei bis drei Tagen. Wer vergibt diese Arbeiten? Dilettanten? Oder haben die Bezirksämter zu viel Geld?

Ingrid Stendel, per E-Mail

Verdrehte Preisschilder

"Verbraucherzentrale zockt ab"

Einzelhändler wehren sich gegen systematische Kontrollen.

Hamburger Abendblatt 13. Januar

Dass die Verbraucherzentrale dem Handel auf die Finger schaut, finde ich in Ordnung. Meine Frau und ich sehen uns gern die Auslagen der Juweliere und Uhrenhändler an. Dabei fällt auf, dass nicht nur in Hamburg viele die Preisschilder so drehen, dass der Preis von der Straßenseite aus nicht zu lesen ist. Man ist gezwungen, sich im Geschäft nach dem Preis erkundigen. Unter Versicherungskaufleuten gilt: Bist du erst in der Wohnung, hast du den Vertrag zu 50 Prozent in der Tasche.

Manfred Lahmann, per E-Mail

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