Durcheinander

"Straftäter erhalten Schmerzensgeld"

Europäische Richter rügen die nachträgliche Sicherheitsverwahrung.

Hamburger Abendblatt 14. Januar

Das deutsche Bundesverfassungsgericht entscheidet etwas, der höher eingestufte Europäische Gerichtshof für Menschenrechte etwas anderes. Der deutsche Steuerzahler zahlt 125 000 Euro an Sexualtäter, Appartements für die gleiche Gruppe sind so auch finanziert worden. In welchen gesellschaftlichen Kreisen wird ein solches Durcheinander von Kompetenzen, ungerechten Entscheidungen und sinnlosen Steuergeldausgaben zugelassen?

Ingo Kellermann, per E-Mail

Umgefallen

"FDP muss zum Schlüsselfaktor werden"

Interview mit Guido Westerwelle.

Hamburger Abendblatt 14. Januar

Leider ist die FDP mal wieder umgefallen, dabei wäre mehr Netto vom Brutto für untere Einkommen dringend erforderlich gewesen. Also bleibt es dabei, dass sich Arbeit im Zweifelsfall nicht lohnt. Das Geld wird ja auch zum Ausgleich der faulen Bankenpapiere und für das Wohlergehen der Bonus-Banker viel dringender benötigt. Leistung muss sich eben lohnen!

Otmar Schreck, per E-Mail

Ein Problem mehr

"Matthias Sammer soll HSV-Sportdirektor werden"

Der Fußball-Bundesligist steht vor einem spektakulären Transfer.

Hamburger Abendblatt 14. Januar

Mit dem Transfer hätte der DFB ein Problem weniger und der HSV neben Herrn Hoffmann ein Problem mehr. Wie soll sich die Zusammenarbeit zwischen Jogi Löw und dem HSV gestalten? Herr Sammer ist für Führungsaufgaben in vorderster Front für den Fußball verbrannt. Die Schwierigkeiten in der Profimannschaft sind programmiert. Wenn Herr Sammer kommt, wird der HSV wegen Querelen in die Bedeutungslosigkeit sinken. Schade für die Stadt und die treuen Fans.

Rolf Löchelt, per E-Mail

Seelenloses Design

"Wohnzimmer in der City"

Zustimmung für die geplante Neugestaltung von Plätzen.

Hamburger Abendblatt 13. Januar

Eine Frischzellenkur für Hamburgs Plätze tut bitter not. Aber bitte nicht im öden, seelenlosen Architektendesign wie beim Domplatz, Heuberg oder Gertrudenkirchhof. Brachiale Gewalt wie das Abholzen von 55 Bäumen auf dem Hopfenmarkt zugunsten einer Tiefgarage mag im Sinne des Kommerzes sein, bedeutet aber einen Qualitätsverlust für die Anwohner. In unmittelbarer Nähe gibt es übrigens zwei Parkhäuser. Wo bleibt die vom Oberbaudirektor versprochene Bürgerbeteiligung, wenn die Tiefgaragen bereits ausgeschrieben werden sollen? Wie verträgt sich das mit dem Etikett "Umwelthauptstadt"? Alles Schwindel? PR-Getöse?

Henning Scherler, per E-Mail

Papiertiger Bundeskartellamt

"Strompreis wird nicht manipuliert"

Aber das Kartellamt beklagt, dass es zu wenig Wettbewerb gibt.

Hamburger Abendblatt 14. Januar

Wieder zeigt der Papiertiger Bundeskartellamt, wie zahnlos er ist. Natürlich hat es nie Preisabsprachen zwischen den Mineralölkonzernen gegeben, wie zahllose, aber kostspielige Verfahren dieses Amtes ergaben. Und der Strompreis wird nicht manipuliert, wie dem gebeutelten Kunden heute mitgeteilt wird. Die Politiker stecken den Kopf in den Sand, mahnen turnusgemäß Wettbewerb an und überlassen dem Kartellamt das Feld. Und die Verbraucher? Sie zahlen selbstredend nicht abgesprochene saftige Tariferhöhungen.

Ulrich Reppenhagen, per E-Mail

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