Zur Verleihung des Friedensnobelpreises an Liu Xiaobo

Nichts schadet dem chinesischen Ansehen so sehr wie der leere Stuhl des Preisträgers. Ein starkes Bild, das eindringlich zeigt, wie verunsichert, panisch und radikal Peking mit Menschen umgeht, die es wagen, friedlich Meinungsfreiheit zu fordern. China ist ein wirtschaftlicher Riese, mit dem sich die Weltgemeinschaft zunehmend schwerer tut. In Klimafragen zeigt es sich als weltgrößter CO2-Sünder kompromisslos, Nordkorea lässt es gewähren, im Währungsstreit hält es die USA hin. ABENDZEITUNG (MÜNCHEN)

Die gereizte Reaktion der chinesischen Führung zeigt, wie sehr sie sich getroffen fühlt. Liu Xiaobo sei ein Krimineller und für China völlig ohne Bedeutung, lautet dort die offizielle Lesart. Wenn dies stimmt: Warum dann das Gezeter? FRANKFURTER RUNDSCHAU

Zur Euro-Krise

Die Schuldenkrise hat Europa zu unkonventionellen Maßnahmen gezwungen. Mit etwas Optimismus kann man hoffen, dass die Märkte die erreichten Fortschritte anerkennen werden. Um sie vom Ernst der europäischen Anstrengungen zu überzeugen, müssen Deutschland und Frankreich weiter im engen Schulterschluss handeln. LE FIGARO (PARIS)