Eindimensional

"Der neue Blick auf Hamburg"

Google Street View bildet jetzt auch die Hansestadt ab.

Hamburger Abendblatt 19. November

Wenn der Bürgermeister von Oberstaufen in bester Deutscher-Michel-Tradition erklärt "Wir haben nichts zu verstecken", ist das an eindimensionaler Schlichtheit nur schwer zu überbieten. Aber man hat dort unten in vorauseilendem Gehorsam ja sogar extra eine "Street-View-Torte" backen lassen und anbiedernd ins Netz gestellt. Hoffentlich muss ich nie diesen Ort betreten.

Bernd Matheja, per E-Mail

Absehbar

"Der schleichende Tod des Euro"

Weniger Egoismen und harte Sanktionen sind die letzte Chance.

Hamburger Abendblatt 19. November

War es denn bei Einführung des Euro wirklich nicht absehbar, dass die Gemeinschaftswährung sich so entwickeln würde, wie wir jetzt alle sehen müssen? Natürlich war es absehbar. Ein Sammelsurium von Nationalstaaten gab sich eine gemeinsame Währung, ohne die Voraussetzungen dafür zu schaffen. Die Euro-Zone hat sich finanzpolitisch zu einem föderalen Staatenbund entwickelt, in dem die Starken für die Schwachen zahlen. Selbst wenn man dieses in Kauf nehmen würde, könnte eine solche Transferunion auf Dauer funktionieren? Ich glaube dies nicht.

Klaus Steffen, per E-Mail

Übersehen

"Scheinheilige Macher"

Kommentar zum Bearbeitungsstau bei Kita-Gutscheinen.

Hamburger Abendblatt 19. November

Gut, dass Sozialsenator Wersich anbietet, bei einer Lösung der Probleme mitzuhelfen. Schade nur, dass er die naheliegendste Lösung übersieht: Rücknahme einer überhöhten und angesichts sprudelnder Steuereinnahmen unnötigen Kita-Gebührenerhöhung.

Sascha Kuhlmann, per E-Mail

Ausnahmezustand

"Die Angst der Planer vor der 21"

Die Neue Mitte Altona ist ein riesiges Bauprojekt.

Hamburger Abendblatt 18. November

Seit 60 Jahren gibt es in Hamburg keine durchdachte Stadtplanung. Es wird stets nur gewurschtelt. Vor 15 Jahren hatte die Nabu-Stadtteilgruppe Altona angeregt, die für Umbau und Neubau vorgesehenen Sportstadien auf die Flächen des geschlossenen Klärwerks Stellinger Moor und der benachbarten, von Schließung bedrohten Müllverbrennungsanlage zu verlagern. Der S-Bahnhof Stellingen mit den benachbarten Rangiergleisen der Fernbahn wäre leicht in einen leistungsstarken Fernbahnhof, nicht nur für Sportfans, zu erweitern gewesen. In jeder anderen Stadt würden sich Politiker, Planer und Investoren die Hände ob solch goldener Standortvorteile reiben. So aber bedeutet jede sportliche oder sonstige Großveranstaltung seit Jahrzehnten Ausnahmezustand in Lurup.

Michael Kretschmer, per E-Mail

Ohne Verpflichtung

"Mit dem Friedhof der Zukunft hat die Trauer keinen Ort mehr"

Gräber mit Stein und Bepflanzung gehören der Vergangenheit an.

Hamburger Abendblatt 19. November

Das ist für mich großer Blödsinn. Die Trauer hat meiner Meinung nach nichts mit dem Friedhof zu tun. Meine Eltern sind vor mehr als 15 Jahren in Berlin gestorben und sind auch dort "normal" beerdigt worden. Ich denke sehr oft an sie und brauche dafür keinen Friedhof. Sie sind immer noch in meinem Herzen und werden es auch bleiben. Ich möchte eines Tages mal in einen Friedwald, wo dann niemand die Verpflichtung hat, ein Grab zu pflegen.

Danica Hubrich, per E-Mail

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