Moderne Sklaverei

"Ein-Euro-Jobs auf dem Prüfstand"

Eklatante Mängel entfachen eine neue Debatte.

Hamburger Abendblatt 16. November

Der Bundesrechnungshof hat das unsoziale Hartz-IV-System zu Recht kritisiert und endlich darauf aufmerksam gemacht, dass Ein-Euro-Jobs eine moderne Form von mittelalterlicher Sklavenarbeit sind. Sie disqualifizieren Langzeitarbeitslose und parken sie in sinnlosen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, ohne dass sie eine Chance auf einen regulären Arbeitsplatz bekommen. Diese Form der Beschäftigungstherapien ohne berufliche Perspektive sollte verboten werden.

Albert Alten, per E-Mail

Nicht zu halten

"Der Euro ist in Gefahr"

Hans Apel über die bevorstehende Reform des EU-Stabilitätspakts.

Hamburger Abendblatt 16. November

Es genügt nicht, auf einen Teil oder vollständig auf eine nationale Währungs-, Finanz- und Wirtschaftspolitik zu verzichten. Die wahren Ursachen der zunehmenden Divergenzen liegen in der unterschiedlichen Produktivitätsentwicklung der Wirtschaften. Diese sind von den Regierungen kaum zu beeinflussen. Der Euro ist auf Dauer nicht zu halten. Er verbindet die europäischen Länder immer weniger, wird zum Sprengsatz. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Dr. Egon Hagen, per E-Mail

Muss scheitern

"24 Punkte statt Schulnoten 1 bis 6"

Die Behörde plant ein neues Bewertungssystem für Schüler.

Hamburger Abendblatt 16. November

Man könnte meinen, die Mitarbeiter der Schulbehörde hätten Langeweile. Zur Erinnerung: Ein 15-Punkte-System gibt es bereits seit mindestens 35 Jahren. Und ein direkter Vergleich zwischen unterschiedlichen Schulformen mit einem künftigen 24-Punkte-System muss scheitern, wenn noch nicht einmal die Noten zweier Parallelklassen innerhalb einer einzigen Schule aufgrund des jeweiligen Lehrerniveaus vergleichbar sind.

U. Terzenbach, per E-Mail

Gönnen können

"Fast zwei Drittel der Hamburger

gegen Stadtbahn"

Das Verkehrsprojekt des schwarz- grünen Senats überzeugt nicht.

Hamburger Abendblatt 15. November

Die Stadtbahn würde mit einer neuen Mobilitätsachse bisher benachteiligte Stadtteile aufwerten und sich sozial positiv auswirken. Oder gönnen die Stadtbahngegner den Bürgern, die sich kein Auto leisten können, die verbesserte Mobilität nicht? Wissen die Stadtbahngegner, dass sie weiterhin mit ihren "Steh"zeugen (statt Fahrzeugen) und deren CO2-Ausstoß Hamburg schaden und so zur Erderwärmung und dem Meeresspiegel-Anstieg beitragen? Ohne ein nachhaltiges Verkehrssystem wird Hamburg im dritten Jahrtausend buchstäblich untergehen, ohne dort je angekommen zu sein.

Jochen Kälber, per E-Mail

Kleine Unterschiede

"Jetzt geht die Party richtig los"

Sebastian Vettel feiert seine Formel-1-Weltmeisterschaft.

Hamburger Abendblatt 16. November

Wenn eine Ortsveränderung nötig ist, fahre ich mit meinem Pkw von A nach B, wie viele andere auch. Dafür werden wir geschmäht, behindert und mit immer neuen Abgaben drangsaliert. Warum? Weil wir die Umwelt schädigen. Dann gibt es die anderen. Sie rasen möglichst schnell Runde um Runde auf immer derselben Piste. Dafür werden sie bejubelt, gefeiert und reichlich belohnt. Warum? Weil sie Formel-1-Fahrer sind.

Harry Sommerfeld, per E-Mail

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