Zur Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke

Vier Konzerne - ENBW, E.on, RWE und Vattenfall - haben ihren Willen durchgesetzt in Berlin und verdienen schnell viel Geld mit dem Weiterbetrieb ihrer alten Kraftwerke. Kurzfristig ein Gewinn - weitsichtigere Unternehmenslenker hätten mehr Umsicht gezeigt. Denn die politische Mehrheit, die jetzt die Laufzeitverlängerung durchgesetzt hat, ist schon wieder fragil. Auch die verlängerten Laufzeiten dürften kaum endgültig Bestand haben. SÜDWEST PRESSE (ULM)

Die Bundesregierung hat mit der Laufzeitverlängerung einen fragilen Frieden gestört. Es sind viele auf die Straße gegangen, die seit dem Atomkonsens das Thema für erledigt hielten. Und viele Junge, die jetzt erst verstanden haben, dass die Kritik an der Atomkraft nicht die Spinnerei ihrer Eltern ist, sondern auch sie angeht. Die Regierung hat also Schläfer geweckt und eine neue Protestbewegung rekrutiert. BERLINER ZEITUNG

Zum Papstbesuch in Spanien

Wenn der Papst Europa auffordert, seinen christlichen Wurzeln einen "neuen Elan" zu geben, vermischt er auf gefährliche Weise Religion und Politik. Dies ist die Gelegenheit, ihn daran zu erinnern, dass Europa nicht auf eine religiöse oder christliche Moral reduziert werden kann. COURRIER PICARD (AMIENS)