Zur Geldschwemme in den USA

Die allmächtige Wall Street hat von der US-Notenbank bekommen, was sie gefordert hat - mal wieder. Die Federal Reserve (Fed) sorgt für weitere 600 Milliarden Dollar an frischer Liquidität, dargereicht in acht Monatsraten zu je 75 000 000 000 Dollar. Journalisten wie wir sind längst müde geworden, die Inflation der Nullen zu zählen. Die Notenbanker außerhalb der USA, vor allem die Chinas, sind weniger gelassen angesichts der historisch einmaligen Geldschwemme: Sie werten dies als neue Runde im Währungskrieg. HANDELSBLATT (DÜSSELDORF)

Zur Frage, wer Merkel folgen könnte

Wer hat das Zeug zum Kanzler? Quer durch die Parteien meinen die meisten: Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg. Eher als Angela Merkel. Was also ist das Zeug, das ein Kanzler braucht? Schmalzwelle. Bubengesicht. Inhaltliche Stringenz ist verzichtbar. Der Luftangriff von Kundus - erst "militärisch angemessen", dann nicht mehr. Die Wehrpflicht - eben noch konservatives Tafelsilber, bald abgeschafft. Wer braucht glaubwürdige Positionen, wenn er überzeugend eine bessere Welt verkörpert: reich, nobel, mit heiler Familie, rhetorisch brillant. FRANKFURTER RUNDSCHAU

Zum Ausgang der US-Kongresswahl

Es gibt eine grausame Ungerechtigkeit bei der Abstimmung der Amerikaner. Obama wird bestraft, weil er versucht hat zu retten, was zu retten war, weil er sich aufdrängende Notmaßnahmen ergriffen hat und weil diese Maßnahmen noch nicht die Zeit hatten, Erfolge zu zeitigen. Doch die Menschen mögen ihre Retter nicht. LIBÉRATION (PARIS)