Doppelte Zunge

"Wir machen nichts über die Köpfe der Bürger hinweg"

Interview mit Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Stefan Mappus.

Hamburger Abendblatt 30./31. Oktober

Herr Mappus sagt: "Ich möchte in keinem Land leben, in dem ein gegebenes Wort, ein Vertrag oder ein Gesetz nichts mehr gelten." Mich wundert es, dass er noch nicht ausgewandert ist. Wenn ich die Aussage mit der beschlossenen Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke verknüpfe, so ist festzuhalten, dass Herr Mappus, ein Befürworter des "Ausstiegs aus dem Ausstieg", mit "doppelter Zunge" seine Antworten gibt. Im Norden merken wir schnell, wenn Politiker nach der Erkenntnis ihre Aussagen machen: Das macht ja nichts, das merkt ja keiner. Vorher Verknüpfungen denken, dann reden wäre oftmals klüger und der Demokratie dienlicher. Herr Mappus lebt in einem Land, in dem er nicht leben möchte. Aber er macht ja Politik hier.

Uwe Fossemer, Itzstedt

Infarkt programmiert

"Die Autofahrer sind das Problem"

Laut ADAC verhalten sie sich falsch, Parkplätze gebe es genug.

Hamburger Abendblatt 1. November

Eines der immer unerwähnt bleibenden Probleme ist leider ein nach wie vor fehlender Autobahnring rund um Hamburg, denn so muss der gesamte Fernverkehr von West nach Ost immer wieder quer durch die Stadt und verstopft damit die Straßen. Ganz pikant wird es jedoch, wenn man sieht, dass genau auf einem dieser Stadttrassen-Stücke die neue Stadtbahn geplant wird. Dann wäre der Verkehrsinfarkt programmiert - und zwar für Gesamt-Norddeutschland.

Edith Aufdembrinke, per E-Mail

Viel mehr tun

Mit drei Zügen je Stunde sind die Benutzer der S 1 in den Außenbezirken auf das Auto angewiesen. Hier muss der HVV viel mehr tun, um attraktiv zu werden. Bei einer dichteren Frequenz würde ich viel öfter mit der Bahn in die Stadt fahren. Das Parken ist schon jetzt teurer als eine Fahrkarte.

Edgar E. Mangelsdorff, per E-Mail

Introvertiert

"Halloween hat wenig Sinn"

Erzbischof Werner Thissen über den Kürbiskult.

Hamburger Abendblatt 30./31. Oktober

Mich stört, dass kleine Kinder in der Dunkelheit zu fremden Leuten geschickt werden, damit sie dort irgendetwas schreien - in Erwartung von Süßigkeiten. Das Ganze ist ohne einheimische Tradition. Das Alternativ-Rezept von Erzbischof Dr. Thissen zur Reaktion der Kirche wirkt auf mich allerdings introvertiert. Wenn die Kirchen der Meinung sind, man könne die Menschen wegbringen von diesem Halloween-Quatsch, dann müssten sie sich ausdenken, wie sie auf die Menschen zugehen. Wo bleiben unsere evangelischen Gemeindemitglieder am Tag des Reformationsfestes?

Bernd Wenzel, per E-Mail

Nichts zu sehen

"Verbeultes Vertrauen"

Auto-Glosse zum Thema überhöhte Versicherungsschäden.

Hamburger Abendblatt 30./31. Oktober

Auch ich hatte beim Rückwärtssetzen die Stoßstande eines BMW touchiert. Der Besitzer meinte, seine Werkstatt würde alles ein wenig überpolieren, es sei ja nichts zu sehen. Die Höhe der Rechnung zeigte dann, dass der BWM-Besitzer sich wohl eine neue Stoßstange gegönnt hatte. Ich wies meine Versicherung darauf hin, dass ich die Rechnungshöhe für Versicherungsbetrug hielte, und bat um Überprüfung. Es schien sie aber nicht sonderlich zu interessieren. Solche Fälle kommen wohl häufiger vor.

Edith Machaczek, per E-Mail

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