Würde nicht wehtun

"Der Reichtum muss gerechter verteilt werden"

Der Hamburger Ver.di-Chef Wolfgang Rose plädiert für faire Steuern.

Hamburger Abendblatt 28. Oktober

Ich stimme der Absicht zu, eine Vermögensteuer einzuführen und den Spitzensteuersatz spürbar anzuheben. Das würde den Betroffenen nicht wehtun. Aber die Realisierung dieser Vorschläge lässt sich unter Schwarz-Gelb nicht verwirklichen. Im Gegenteil: Westerwelle will die Einnahmen des Staates durch Steuergeschenke noch weiter kürzen. Die Millionäre sind ja auch nicht auf öffentliche Schulen und Schwimmbäder sowie auf U- und S-Bahn angewiesen. Hier gilt nach wie vor: Nur sehr Reiche können sich einen armen Staat leisten.

Gerhard Heimerdinger, per E-Mail

Statistik und Realität

"Firmen kämpfen um Fachkräfte"

Einige Branchen finden kaum Personal, 70 500 Hamburger sind arbeitslos.

Hamburger Abendblatt 29. Oktober

Seit eineinhalb Jahren bemühe ich mich um eine neue Beschäftigung. Ich habe mehr als 250 Bewerbungen geschrieben, Anzeigen geschaltet, die Zeit genutzt, um Englisch zu lernen und eine Weiterbildung zum Fachberater Vertrieb zu absolvieren. Zusammen mit meiner langjährigen Erfahrung als Einkäufer dachte ich, dass ich gerüstet für den Arbeitsmarkt sein müsste. Seit Oktober ist mein Arbeitslosengeld ausgelaufen. Meine Frau hat ihre Arbeitszeit aufgestockt, damit die Familie leben kann. Für die Statistik bin ich ein Arbeitsloser weniger - ein Hoch auf die gesunkenen Arbeitslosenzahlen!

Ralf Turek, per E-Mail

Überall erreichbar

"Chip der Angst"

Bedenken über die Datensicherheit beim neuen Personalausweis.

Hamburger Abendblatt 28. Oktober

Keine Datensammelwut? Herr Spauschus kennt wohl Google nicht. Warum werden wir nicht gechipt wie unsere Hunde? Dann wären wir überall erreichbar. Wenn die Handys sowieso bald implantiert werden, um danach Headys zu heißen, wäre das doch ein Abwasch. Das TV-to-go für permanenten Fernsehempfang durch Nano-Beschichtung unserer Netzhaut ist auch nur noch eine Frage der Zeit. Mein Perso reicht bis 2019 - Gott sei Dank!

Helmut Heberle, Kisdorf

Wie Hohn

"Parteien feilschen um jeden Sitz"

In Schleswig-Holstein handeln Politiker das neue Wahlrecht aus.

Hamburger Abendblatt 29. Oktober

Die Landtagsabgeordneten von Schleswig-Holstein haben die einmalige Gelegenheit erhalten, auf Jahre hinaus Millionen Euro einzusparen. Man muss sich nur an die Verfassung halten und einen Landtag mit 69 Abgeordneten bilden. Der Versuch, die Verfassung auf "mindestens 69 Abgeordnete" zu ändern, um den Landtag beliebig aufblähen zu können, lässt alle Sparappelle an die Bürger wie Hohn erscheinen.

O. Schröder, Bad Oldesloe

Perspektive Hungerlohn

"Smart-Taxis werben mit Dumping- Preisen"

200 zusätzliche Kleinstwagen sollen in Zukunft Fahrgäste befördern.

Hamburger Abendblatt 27. Oktober

Bereits jetzt gibt es in Hamburg zu viele Taxis. Für die Unternehmer ist ein Überleben mit dem bestehenden Tarif nur mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von mehr als 60 Stunden möglich. Sollten jetzt noch 200 Fahrzeuge zum Dumping-Tarif hinzukommen, würde das für viele Unternehmer das Aus bedeuten. Eine Familie könnte davon keiner ernähren. Und die angestellten Fahrer müssten für Hungerlöhne arbeiten.

Birgit Nordheim, per E-Mail

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Weitere Briefe auf www.abendblatt.de

Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg