Menschlichkeit vorgelebt

"Sie wird für immer unsere Loki sein"

Hannelore Schmidt 1919-2010, Deutschland trauert um eine große Hamburgerin.

Hamburger Abendblatt 21. Oktober

Loki Schmidt hat Haltung, Anstand, Klugheit, Bescheidenheit und Menschlichkeit vorgelebt und war ein leuchtendes Gegenbeispiel dazu, was in manchen Chefetagen deutscher Unternehmen, Banken und der Politik zum Schaden unseres Landes zu beobachten ist. Sie wird uns fehlen!

Ove Domroes, per E-Mail

Bescheidene Hanseaten

Die Schmidts sind für mich als Hamburger nicht nur Leute, die man eben aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft kennt. Sie stehen auch für den Hanseaten, der um sich kein Aufhebens macht. Als Herr Schmidt einmal als Herr Altkanzler angesprochen wurde, tat er dieses als Unfug ab und sagte: "Ich bin Schmidt!" Meine Anteilnahme gilt den Schmidts.

Thomas Pries, per E-Mail

Nicht beirren lassen

"Kopfschütteln in Union über Seehofer"

CSU-Chef bringt mit seinem Vorstoß gegen Rente mit 67 auch Wirtschaft gegen sich auf.

Hamburger Abendblatt 21. Oktober

Es war zu erwarten, dass unbequeme Wahrheiten zum Kopfschütteln und zum Widerspruch reizen, aber Horst Seehofer sollte sich nicht beirren lassen: Tatsache ist auch leider heute noch, dass es viel zu wenige Arbeitsplätze für Menschen über 50 gibt, und die Arbeitgeber nicht bereit sind, freie Arbeitsplätze mit qualifizierten älteren Menschen zu besetzen. Dass ausgerechnet der Arbeitgeber-Präsident Hundt dies vehement abstreitet, ist schon sehr bezeichnend. Wenn Deutschland in wenigen Jahren nicht eine Altersarmut ungeahnten Ausmaßes erleben will, muss hier schnellstens gegengesteuert werden.

Helmut Jung, per E-Mail

Frühere Versäumnisse

"Umwelthauptstadt in der Autofalle"

Klimaziele sind nur durch weniger Straßenverkehr und CO2-ärmere Fernwärme erreichbar.

Hamburger Abendblatt 21. Oktober

Hätte Hamburg sein Schnellbahn-Netz konsequenter, zügiger und intelligenter ausgebaut und wäre der verkehrspolitische GAU der 70er-Jahre (Abschaffung der Straßenbahn) vermieden worden, gäbe es bereits heute eine für die Größe der Stadt akzeptable CO2-Bilanz.

Jens Ode, per E-Mail

Zartbesaitete Künstler

"Apokalypse ohne Wow"

Wagners "Götterdämmerung" in der Staatsoper.

Hamburger Abendblatt 19. Oktober

Hat es schon einmal ein Opernhaus gegeben, dessen Führung sich nach einer Premiere über Bravorufe beschwert hat? Beim Jubel kann es natürlich nicht ausgelassen genug zugehen. Wenn aber wie jetzt bei der Aufführung der "Götterdämmerung" an der Staatsoper heftige Buhs den Zuschauerraum erschüttern, dann sei das "verletzend", "äußerst ungezogen" und ohne angemessenes Niveau - das jedenfalls schrieb mir die Staatsoper auf meine Anfrage, ob man die Reaktion des Publikums nicht auch dann respektieren sollte, wenn sie einem nicht gefällt. Hintergrund: Am Tag nach der Premiere hatten sich Intendantin Simone Young und der Siegfried-Darsteller Christian Franz im Radio mal verärgert, mal herablassend über die laute Kritik des zahlenden Publikums geäußert.

Dürfen sich Künstler so zart besaitet zeigen? Zumal wenn sie nicht eben knapp, sondern zu einem beträchtlichen Teil aus öffentlichen Kassen bezahlt werden?

Jochem Pinders, per E-Mail

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