Verwertbare Katastrophen

"Die Welt umarmt die Kumpel"

Die mehr als zwei Monate verschütteten 33 Bergleute in Chile sind gerettet.

Hamburger Abendblatt 14. Oktober

Natürlich ist es bewundernswert, wie die Rettung durchgeführt wurde. Während der chilenischen Bemühungen haben die Schiffsleitung der "Lisco Gloria" mit den Besatzungen der Fähren, der Hubschrauber, der Seenotrettungsstaffeln und den landgestützten Rettungskräften sogar weit über 200 Menschen von Bord der Fähre gerettet. Diese Katastrophe war einfach zu schnell beherrscht. Das nimmt der Sache die medial verwertbare Spannung. Wie man das einschätzt, hängt heute offenbar davon ab, ob man Zuschauer oder Opfer ist. Darüber sollten wir nachdenken.

Dr. Uwe J. Petersen, per E-Mail

Statistik lässt hoffen

"Deutschland fürchtet Handelskrieg mit China"

Die Exporte steigen um 52 Prozent.

Hamburger Abendblatt 13. Oktober

Unsere Nation hat sich in eine Abhängigkeit zur "tiger-kapitalistischen Kaderdiktatur" begeben, die die Welt nur mit Kopfschütteln beobachten kann. Immerhin merken auch unsere "Geiz ist geil"-Deutschen, dass etwas mit dem eingeschlagenen Kurs nicht stimmen kann, wenn man beim Kaufverhalten auch den eigenen Arbeitsplatz an Asien verliert. Die Handelsstatistik, nach der die Importe von dort unterproportional im Verhältnis zu den Exporten nach China steigen, lässt hoffen.

Peter Matthies, per E-Mail

Abstoßende Gier

"Senat drängt HVV zur Preiserhöhung"

Der Hamburger Verkehrsverbund macht Tickets um 3,2 Prozent teurer.

Hamburger Abendblatt 14. Oktober

Die permanenten Preiserhöhungen des HVV liegen immer über den erwiesenen Lebenshaltungskosten in Hamburg. Diese kapitalistische Gier ist abstoßend und hat nichts mit betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten des Staatskonzerns gemein. Die Wegelagerer zu Kaiser Karls Zeiten waren so dreist nicht.

Klaus-Dieter Wohlgemuth, per E-Mail

Veränderungen überfällig

Als Mitglied des HVV-Fahrgastbeirates kenne ich den internen Prozess genauer. Es ist ein seit Jahren festgeschriebenes Szenario, bei dem der HVV, auch die Fahrgastvertreter, keine Chance haben, Ideen anzuregen, geschweige denn zu erreichen. Strukturelle Veränderungen des Tarifs sind überfällig. Auch nach der Verbunderweiterung sagt die Umweltbehörde, wo es langgeht, der HVV ist nur ausführendes Organ. Die Fahrgäste haben keine Chance, etwas zu verändern, auch nicht über die Bürgerschaft, alles ist schon vorher "abgesprochen".

E. Hauck, per E-Mail

Mit Regen gerechnet

"Geänderte Regenwassergebühr soll Hausbesitzer entlasten"

Berechnung nach versiegelter Fläche belastet Supermärkte.

Hamburger Abendblatt 14. Oktober

Bei der geplanten geänderten Regenwassergebühr werden viele Einzelhausbesitzer mit geringem Wasserverbrauch in Zukunft kräftig draufzahlen. Obendrein ist es nicht zu verstehen, warum Gehwege mit berücksichtigt werden. Der Regen, der auf die Wege

fällt, löst sich nicht in Luft auf, sondern sickert neben den Wegen ins Erdreich.

Manfred Horl, per E-Mail

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Weitere Briefe auf www.abendblatt.de

Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg