Könnte übergreifen

"Mappus verzichtet vorerst auf Abriss"

Ministerpräsident sendet Friedens signale an Stuttgart-21-Gegner.

Hamburger Abendblatt 6. Oktober

Der Streit um Stuttgart 21 gibt das Gefühl, Deutschland stehe vor einer Revolution der Demokraten gegen die "Kleptokraten", die gesetzlich legitimierten "Absahner", und gegen das politische Establishment aller Couleur. Wie so oft in der Geschichte der Deutschen kann die von den politischen Parteien nicht zu kontrollierende Bewegung aus dem Inneren auf andere Bundesländer übergreifen. Man kann nur hoffen, dass sich die Demokratie erhält.

Rolf Kaufmann, per E-Mail

Das Volk emanzipiert sich

Erstaunt gucken die Politiker jetzt auf das Volk - die Bürger werden "aufmüpfig", meinen sie. Dabei geht es doch eigentlich nur um die aktive Wahrnehmung demokratischer Rechte. Ja, das Volk emanzipiert sich. Und unabhängige Bürgerbewegungen wie die Freien Wähler schicken sich an, neue Repräsentanten seines Willens zu werden. Bei der nächsten Wahl dürften die Altparteien mit frisch auftauchenden Konkurrenten konfrontiert sein.

Wolf Achim Wiegand, per E-Mail

Ausstieg war mal legitimiert

"Wir brauchen einen Schlichter"

Interview mit Wirtschaftsminister Rainer Brüderle.

Hamburger Abendblatt 6. Oktober

Zu den Äußerungen von Herrn Brüderle, eine einmal getroffene, demokratisch legitimierte Entscheidung auch umzusetzen: Der Atomausstieg war auch mal getroffen und demokratisch legitimiert. Den aber darf man scheinbar neu überdenken und verändern. Schade, dass Herr Brüderle nicht sagt, warum das bei Stuttgart 21 anders ist.

Dietmar Schröter, Per E-Mail

Keinen Cent

"Kassenärzte erhalten eine Milliarde mehr"

Krankenkassen üben scharfe Kritik.

Hamburger Abendblatt 6. Oktober

Die Behandlung in einer hausärztlichen Praxis, umfassende Beratungen, Untersuchungen, Verbände und Hausbesuche kosten die Krankenkasse im Quartal 32 Euro, die Praxisgebühr von 10 Euro pro Quartal erhält die Krankenkasse, nicht der Arzt. Von der angesprochenen Milliarde Euro erhalten die Hausärzte zumindest in Hamburg keinen Cent, im Gegenteil. Die Honorare sinken. Es wird in der Zukunft weniger Hausärzte geben, eine schlechtere medizinische Versorgung ist die Folge.

Dr. med. Michael Funke, per E-Mail

Nicht nur er

"Kerviel muss für fünf Jahre in Haft und 4,9 Milliarden Euro zahlen"

Gericht verurteilt Ex-Banker für hohen Spekulationsverlust.

Hamburger Abendblatt 6. Oktober

Weil in der Société Générale der Vorstand, die interne und externe Revision nicht funktioniert, muss ein Opfer gefunden werden. So geht es in Deutschland auch bei der HRE-Bank, und nicht nur bei der. Zweifellos hat J. Kerviel sich schuldig gemacht und muss dafür bestraft werden, aber nicht nur er. Man könnte diese Story zum Anlass nehmen und fragen, wer denn für die Millionen zur Rechenschaft gezogen wird, die der Bund für Steuerzahler alljährlich als "verplempert" anprangert.

Dieter Schlenz, Oststeinbek

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