Hilflose Betonköpfe

"Ein trauriger Tag für Stuttgart"

Bei der gewaltsamen Räumung der Bahnhofs-Baustelle gab es Verletzte.

Hamburger Abendblatt 1. Oktober

Am friedlichen Protest der Bevölkerung haben sich bisher alle Generationen beteiligt. Auch in mehreren Filmbeiträgen vom 30. September war kein einziger gewaltbereiter Randalierer zu sehen. Dennoch tritt in Stuttgart eine hilflos wirkende Betonkopf-Riege vor die Kameras und rechtfertigt einen massiven Polizeieinsatz gegen Schüler und Greise. Solche Bilder gab es auf deutschem Boden zuletzt vor 21 Jahren. Wieder fürchtet eine Regierung um ihre Macht.

Johannes Zink, per E-Mail

Knallharter Lobbyist

"Gesundheitsreform wird zur Dauerbaustelle"

Minister Rösler verteidigt seine Pläne, Opposition spricht von Murks.

Hamburger Abendblatt 1. Oktober

Gesundheitsminister Rösler hat sich als knallharter Lobbyist der Ärzte geoutet und damit einmal mehr dokumentiert, dass die FDP eine reine Klientelpartei ist. Seine Reform führt dazu, dass der Versicherte zwischen den Mühlsteinen der Krankenkassen und der Ärzteschaft zerrieben wird. Was die Ärzte an überhöhten Forderungen stellen, werden die Krankenkassen mit reduzierten Leistungen nicht mehr bezahlen. Der Versicherte, der darüber hinaus einseitige Beitragserhöhungen zu erwarten hat, bleibt im Rahmen der "Solidargemeinschaft" auf den Kosten sitzen! Ein gelb-schwarzes Sozialkunststück!

Hartmut Herbst, per E-Mail

Finger in der Wunde

"Ende der Angst"

Kate Amayo hat eine Aufenthalts genehmigung bekommen.

Hamburger Abendblatt 1. Oktober

Zu Recht nennt man die Medien - neben der Legis-, Exe- und Judikative - die vierte Macht im Staate. Das Abendblatt hat mit seiner Berichterstattung über Kate Amayo mal wieder unter Beweis gestellt, in welcher Weise die Presse ihrer Verantwortung gerecht werden und dem Rechtsempfinden der Bürger Gehör verschaffen kann. Mit der beharrlichen Berichterstattung hat unsere Zeitung den Finger in eine Wunde gelegt, die Revision von Gedankenlosigkeit und individuellem Unrecht reklamiert und eine grundsätzliche Diskussion über einige menschenunwürdige Aspekte des Ausländergesetzes erzwungen.

Uwe-Carsten Edeler, per E-Mail

Und dann?

Kate Amayo bekommt "ein befristetes Aufenthaltsrecht, voraussichtlich für die Dauer ihres Studiums". Na prima. Und dann? Dann wird sie wohl endgültig die Geduld verlieren und in die USA, nach Skandinavien oder sonst wohin gehen, wo man Ärzte brauchen kann - nicht nach Steilshoop, wo es nicht mal einen Kinderarzt mehr gibt, oder gar nach Mecklenburg, wo es bald außer in zwei, drei größeren Städten überhaupt keine Ärzte mehr gibt. Das fördert das sozialverträgliche Frühableben. Herr Sarrazin kann dazu gewiss ein paar lobende Statistiken erfinden.

Prof. Dr. F. Münzel, per E-Mail

Wieder ein Argument

"Windräder stoppen nachts für Fledermäuse"

Nachdem viele tote Tiere gefunden wurden, laufen die Anlagen in Lüchow-Dannenberg nicht mehr im Dunkeln.

Hamburger Abendblatt 1. Oktober

Hervorragend. Vielleicht werden in Zukunft auch einige Frösche durch das Geräusch im Mittagsschlaf gestört und der Schattenwurf verstört andere Tiere (bei Menschen ist das alles egal), sodass die Windräder mehr und mehr stillstehen müssen. Wieder ein Argument gegen die Abschaltung der Atomkraftwerke.

Klaus Koch, per E-Mail

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Weitere Briefe auf www.abendblatt.de

Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg