Mangelndes Bewusstsein

"Die Kultur hat mehr Geld als zuvor"

Interview mit dem neuen Kultur senator Reinhard Stuth.

Hamburger Abendblatt 24. September

Mit der geplanten Schließung des Altonaer Museums entledigt sich Hamburg nicht nur eines seiner "vielen" historischen Museen, sondern entsorgt zugleich ein gewichtiges Stück seiner eigenen Geschichte. Wenn vom neuen Kultursenator alle seit 2008 in einer Stiftung vereinigten Geschichtsmuseen - ohne Rücksicht auf Standort, Herkunft, Alter, Sammlungsqualität und thematischen Schwerpunkt - in einen Topf geworfen werden, so offenbart dies einmal mehr ein mangelndes historisches Bewusstsein und Verständnis der kommunalen Entscheidungsträger.

Dr. Stephan A. Lütgert, per E-Mail

Verlust von Identität

Der Beschluss zur Schließung des Altonaer Museums durch den derzeitigen Senat ist eine Schande. Nicht nur, dass der aktuelle Kultursenator Ihrer Zeitung gegenüber im Interview offensichtlich nicht in der Lage war, den fiskalischen Vorteil für Hamburg auch nur einigermaßen nachvollziehbar zu beschreiben. Die Schließung bedeutet vielmehr ein weiteres Stück Verlust der Identität Hamburgs. Im Altonaer Museum ist das maritime Hamburg mit all seiner Geschichte, auf die es zu Recht stolz ist, noch greifbar.

Thomas Oberbach, per E-Mail

Nicht nur ausschildern

"CDU Mitte kritisiert Gemeinschafts straßen als ,reine Symbolpolitik'"

Den Konservativen fehlt es bei der Diskussion an Bürgernähe.

Hamburger Abendblatt 23. September

Das Projekt Gemeinschaftsstraße wurde zu technokratisch angegangen. Man braucht keine teuren Umbauten. Fußgänger mit prall gefüllten Einkaufstaschen oder Kinderwagen sind in Einkaufsstraßen mit engen Bürgersteigen ohnehin verpflichtet, auf der Fahrbahn zu gehen (§ 25 Abs. 2 StVO). Das müsste denen und den betroffenen Autofahrern nur einmal gesagt werden. Das so gesparte Geld sollte in den tatsächlichen Ausbau von Velorouten umgeleitet werden. Da genügt das bisher praktizierte bloße Ausschildern oft nicht.

Frank Bokelmann, Sparrieshoop

Bei der Wurzel packen

"Schallkanone vertreibt Jugendliche"

Ein Anwohner beschallt mit einem Gerät laute Bolzplatzbenutzer.

Hamburger Abendblatt 24. September

Wenn ich das Wort Schallkanone lese, läuft es mir kalt den Rücken runter. Ist damit das Problem gelöst, wenn ich lärmende Jugendliche vertreibe, damit sie beim Nachbarn weiterlärmen? Wäre es nicht viel sinnvoller, die Probleme bei der Wurzel zu packen? Es gibt nun einmal Jugendliche, die in ihrer Freizeit nicht zum Reiten, Tennisspielen, Ballett oder Karate gehen können. Vielleicht sollte Oliver Qualmann darüber nachdenken und sich für diese jungen Menschen einsetzen. Es wäre doch super, wenn es ein Jugendheim gäbe.

Christine Rathke, per E-Mail

Zustimmung

Es ist doch ein Unterschied, tagsüber den Lärm von Kindergartenkindern zu hören oder abends und spätabends den Lärm von Jugendlichen. Allein die Tageszeit macht schon den Unterschied. Ich kann mir auch nicht denken, dass ein nur kurz andauernder Ton das Gehör Jugendlicher mehr schädigen soll als die Beschallung, der sie sich permanent selbst aussetzen mit Discomusik, laut aufgedrehten Boxen im eigenen Zimmer oder dem ständigen Knopf im Ohr mit so lauter Musik, dass der danebensitzende Nachbar in öffentlichen Verkehrsmitteln auch noch etwas davon hat. Wohnte ich dort, wo Herr Qualmann sich zur Wehr setzt, würde er meine Zustimmung haben.

Hille Uhlhorn, per E-Mail

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