Behauptung und Wahrheit

"Hamburg plant neue Unfallgebühr"

Autofahrer sollen künftig 40 Euro pro Polizeieinsatz zahlen.

Hamburger Abendblatt 22. September

Wenn man sich eine neue Einnahmequelle ausdenkt, sollte man doch bei der Wahrheit bleiben und nicht versuchen, dem Autofahrer die "Blaulichtsteuer" schmackhaft zu machen, indem man behauptet, die Kfz-Versicherung werde die Gebühr erstatten. Weiß der innenpolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion denn nicht, dass diese Erstattungen aus den Versicherungsbeiträgen aller Autofahrer finanziert werden? Es werden letzten Endes doch nicht die Versicherungen, sondern wieder der Autofahrer zur Kasse gebeten.

Manfred Lahmann, per E-Mail

Harmoniert nicht

"Den großen Wurf spart sich der

Senat auf"

Viele kleine Einzelmaßnahmen sollen den Haushalt entlasten.

Hamburger Abendblatt 22. September

Gegen Sparsamkeit an sich wird kaum ein Hamburger Einwände haben. Aber man wird unseren Senat und die Bürgerschaft nach ihren Ausgaben beurteilen. Bei Familien 200 Millionen "soziale Kosten" sparen, für Politiker-Hobbys wie Bürgermeistervilla, repräsentative Bauobjekte, Stadtbahn usw. jedoch Milliarden Euros rauszuschmeißen, das harmoniert nicht. CDU und Grüne bewegen sich auf dünnem Eis.

Rolf Tonner, per E-Mail

Vergammelt und bemalt

"Sparen - aber wo?"

HWWI-Konjunkturchef Michael Bräuninger fordert, dass Studierende, Eltern und Kulturnutzer mehr zahlen.

Hamburger Abendblatt 22. September

Ich bin Student an der HAW Hamburg und zahle eine Studiengebühr von 350 Euro pro Semester. Leider sind die Vorlesungsräume im Department Fahrzeugtechnik und Flugzeugbau auf dem Stand von vor 20 Jahren. Die Stühle sind zu klein und kaputt, die Tische vergammelt und bemalt und bieten nicht genug Platz zum Arbeiten. Stattdessen wird das funktionierende Hochschulinformationssystem gegen ein neues ausgetauscht. Der Zweck der Umstellung ist unbekannt, aber die Kosten betragen Millionen, und wir Studenten dürfen weiter an Tischen sitzen, an denen unsere Professoren schon gelernt haben.

Suntke Remmers, per E-Mail

Keine Richtschnur

"Pastor kritisiert Auftritt von Beusts mit Lebenspartner"

Der konservative Christ Ulrich Rüß attackiert auch Westerwelle.

Hamburger Abendblatt 22. September

Hallo Pastor, geht's noch? Hat Ihnen der ehemalige Bürgermeister von Beust irgendetwas getan, Sie beleidigt oder sonst was? Hat man Ihnen vielleicht schon mal gesagt, wie Sie gefälligst zu leben haben und mit wem? Na also. Ihr Maßstab muss nicht die Richtschnur anderer Menschen sein. Leben Sie Ihr Leben, und lassen Sie andere Menschen ihr Leben leben.

Gerhard J. Warmuth, per E-Mail

Emotionaler Moment

"Langes Vorspiel, kurzer Höhepunkt"

Das Derby zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV endete unentschieden.

Hamburger Abendblatt 20. September

Als St.-Pauli-Fan auf der Tribüne habe ich das Derby nicht als so langweilig empfunden, wie Sie es jetzt darstellen. Es gab sicher fußballerisch spannendere Partien, aber es war für uns ein unglaublich emotionaler Moment, als Fabian Boll das Tor erzielt hat. Wir sind stolz auf unsere "boys in brown" und sie haben nicht gegen den vorher so hochgelobten Stadtrivalen verloren. Keines der hoffentlich folgenden Derbys wird vorerst so prickelnd sein wie dieses.

Sabine Eggers, per E-Mail

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