Schubladendenken

"Bloß nicht von gestern"

Zur Debatte um das konservative Profil der CDU.

Hamburger Abendblatt 15. September

Dieses "Schubladendenken", egal ob nun konservativ, wertkonservativ oder fortschrittlich, findet doch nur noch in der politischen Klasse statt. Der Bürger und Wähler entscheidet schon lange nur danach, welche Politik ist gut oder schlecht für mich und wer ist in der Lage, diese Politik umzusetzen. Und wenn man dies keiner politischen Partei mehr zutraut, entsteht Politikverdrossenheit.

Klaus Bastian, per E-Mail

Spiegel der Gesellschaft

"Der Norden warnt vor Truppenabbau"

Die geplante Bundeswehrreform stößt in den Bundesländern auf Skepsis.

Hamburger Abendblatt 15. September

Die Diskussion um die Bundeswehrreform ist ein trefflicher Spiegel unserer Gesellschaft. Worum geht es eigentlich? Bundeswehr als indirekte Subventionsmaßnahme für die Wirtschaft nahe den Standorten oder Zulieferbetrieben? Als wichtiges Element der Demokratie? Als Notfallreserve für Zivilschutzmaßnahmen? Entweder man reformiert aus der einfachen Erforderlichkeit heraus oder eben nicht. Deutschland kommt nicht wirklich voran, weil Lobbyisten immer wieder für Verwässerung von einschneidenden Maßnahmen sorgen können. Wer befürchtet, dass die Neustrukturierung der Bundeswehr auch das Ergebnis einer neuen Ausrichtung hin zu Kriegseinsätzen im Ausland ist, hat offensichtlich nicht genau hingeschaut.

Frank Grundmann, per E-Mail

Zwei für Gabriel

"Götterdämmerung der Achtundsechziger"

Medien-Professor Bolz schreibt über die Schwäche der Linksintellektuellen.

Hamburger Abendblatt 15. September

Ihren Artikel bitte vervielfältigen und im Bundestag auslegen. Für Herrn Gabriel bitte zwei Exemplare!

Christoph Freyer, Rellingen

Kein Verlust

"Vorhang zu - und alle Fragen offen"

Schauspielhausintendant Friedrich Schirmer will vorzeitig gehen.

Hamburger Abendblatt 15. September

Dass der Intendant des Schauspielhauses geht, ist kein Verlust für Hamburgs Kulturszene. Was hat er künstlerisch gerissen? Fast nichts. Wie viele richtungweisende Weichen hat er gestellt? Keine. Wenn man an die Zadek-Ära denkt, war das Schauspielhaus öfters mal Stadtgespräch, oder Gründgens. Selbst Stromberg hat nach einer langen Warmlaufphase gutes und wirkmächtiges Theater gemacht. In diesem Sinne möge der Neue mit frischem Wind in den Segeln ein Tankschiff voranbringen und den Malersaal seinem ursprünglichen Widmungszweck zurückführen: die kleine Bühne für die Gesamtbevölkerung zu bespielen. Die Einschränkung auf Jugendtheater ist unzulässig.

Holger Wende, per E-Mail

Schlimme Angewohnheit

"Diesem Rücktritt fehlt Respekt"

Kommentar zum Rücktritt von Friedrich Schirmer.

Hamburger Abendblatt 15. September

Das spricht mir aus der Seele. Es scheint eine schlimme Angewohnheit zu werden, sich wegen kleinster Unzufriedenheit oder Enttäuschung aus der Pflicht zu stehlen und die Brocken hinzuschmeißen. Das ist unanständig und total undiszipliniert! Von Vorbildfunktion leitender Menschen keine Spur. Die Aussagen des Kultursenators zum Thema sind entlarvend und erschreckend. Der Mann hat keine Ahnung von dem Geschäft. Ich bin zwar nur Kaufmann, in Sachen Kultur leider eher ein Banause, aber dieses Desaster, ohne positive Aussichten, erkenne sogar ich.

Horst Schmidt, Henstedt-Ulzburg

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