Prinzipien pflegen

"CDU will immer noch konservativ sein"

Die Partei vermeidet eine Debatte um ihren zukünftigen Kurs.

Hamburger Abendblatt 14. September

Was ist konservativ? In der Diskussion scheint überall die Definition zu sein: alles, was rechts von der CDU ist. Ich denke, "Konservative" könnten auch diejenigen sein, die Bewährtes bewahren wollen und nicht jeden Tag auf einen neuen Zug der Reformen springen wollen. Konservativ kann auch sein, wichtige Prinzipien und Regeln zu pflegen. Die Politik ist heute voll von Aktionismus. Manche Schnapsidee wird kreiert, um das Profil eines Politikers zu modellieren. Es ist nicht sinnvoll, einen künstlichen Gegensatz zwischen "sozialer Sicherheit" und "einem Wertekanon" zu konstruieren.

Dieter Brandes, per E-Mail

Nicht zurück

"Gute Stadtbahn. Böse Stadtbahn"

In Winterhude hat sich eine Bürgerinitiative dagegen gegründet.

Hamburger Abendblatt 14. September

Endlich erscheint mal negative Kritik zum Thema. Nach dem Krieg wurde die Stadtbahn aus Hamburg verbannt, da mehr Platz für die Pkw geschaffen wurde. Das machte Sinn. Der Verkehr nimmt immer mehr zu, das öffentliche Geld wird weniger. Die Stadtbahn ist überflüssig, wir brauchen den Platz für die Pkw und wollen uns nicht zurückentwickeln. Weder Hamburg noch der Bund haben Geld für dieses Projekt.

Claudia Blankenhagen, per E-Mail

Fußgängerfreundlich

Die neuerliche Erregung über die geplante Stadtbahn kann ich nicht verstehen. Es wird ein Verkehrsmittel verleumdet, welches nie hätte abgeschafft werden sollen. Die neue Trasse von Bramfeld zur Kellinghusenstraße sollte ein guter Anfang sein. Die Trasse der Linie 2 wird jetzt von Monster-Bussen bedient, eine moderne Stadtbahn könnte dieses viel besser. Unsere alte Straßenbahn wurde doch abgewirtschaftet,

anstatt modern weiterzukonzipieren. Ich möchte auf Bremen und besonders auf Karlsruhe verweisen. Es ist dort vorbildlich und fußgängerfreundlich.

Hans-Peter Mangelsdorff, per E-Mail

Väter nur zum Zahlen da

"... Vater sein dagegen sehr"

Beim Streit um Kinder ziehen Trennungsväter oft den Kürzeren.

Hamburger Abendblatt 13. September

Warum wird vom Gesetzgeber nicht im Normalfall das Umgangsrecht mit dem Unterhalt gekoppelt? Wird der Umgang des Kindes mit dem getrennten Elternteil vom sorgenden Elternteil verweigert und boykottiert, hat jener keinen Anspruch mehr auf Erhalt des Kindesunterhalts. Verhungern würde durch diese Regelung kein einziges Kind, aber das setzte ein deutliches Signal, dass auch die Gesellschaft findet, dass Väter nicht bloß zum Zahlen da sind.

Maria Mall, per E-Mail

Alle grau?

"Das kulturelle Defizit der Politiker"

Elke Dröscher wehrt sich gegen eine Einflussnahme der Politik auf die inhaltliche Arbeit der Museen.

Hamburger Abendblatt 14. September

Politiker sind offensichtlich auch kein Teil des Kulturlebens mehr. Anlässlich der Premiere von "Bliss" in der Staatsoper am Sonntag habe ich im Publikum niemanden identifizieren können, den ich zur politischen Klasse gerechnet hätte. Oder sind sie heute alle so klein, so unscheinbar, so "grau", dass man sie nicht erkennen kann? Das waren wohl noch andere Zeiten, als der Bürgermeister Herbert Weichmann am Dienstag nach einer sonntäglichen Opern- oder Theaterpremiere in der Senatssitzung den Kultursenator mit durchdringendem Blick fragte, wo er denn am Sonntag gewesen sei.

Helgo Klatt, per E-Mail

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