Bedauerlich

"Der Bundespräsident begrüßt Thilo Sarrazins Rückzug"

Wulff muss nicht mehr über die umstrittene Abberufung entscheiden.

Hamburger Abendblatt 10. September

Der Rücktritt von Thilo Sarrazin von seinem Amt als Vorstand der Bundesbank ist bei dem öffentlichen Druck und den Drohungen verständlich, aber sehr bedauerlich. Haben wir es doch ihm zu verdanken, dass endlich eine längst überfällige Diskussion über Integration, ihre Erfolge und Misserfolge auf den Weg gebracht wurde. Hat doch durch ihn die politische Klasse in Berlin erst gemerkt, was das Volk, das sie eigentlich vertreten soll, denkt und wünscht.

Petra Hausenberg, Pinneberg

Streng begrenzen

"Jeder zehnte Zuwanderer nicht integrationswillig"

Bundesregierung will die Integration der in Deutschland lebenden Ausländer verbessern.

Hamburger Abendblatt 9. September

Wir brauchen in unserer Technikgesellschaft gut ausgebildete Fachkräfte. Schlecht ausgebildete Arbeitslose haben wir selber genug. Die Zuwanderung aus muslimischen Ländern sollte streng auf Personen begrenzt werden, welche die ungleiche Behandlung von Mann und Frau ablehnen und die Scharia nicht akzeptieren. Die Einstellung muslimischer Lehrer garantiert das keineswegs. Es gibt genügend viele einwanderungswillige Menschen aus Kulturen, die nicht dem Islam angehören.

Dr. Carl-August Neinens, Hamburg

Ein Bild machen

Ich habe 50 Jahre in Hamburg gelebt, kenne Berlin sehr genau und behaupte, dass mindestens 30 bis 40 Prozent der Einwanderer nicht integrationswillig sind. Fast alle Politiker verstecken sich jetzt hinter Debatten und werden dieses heiße Thema wieder totschweigen, anstatt sich an einen runden Tisch zu setzen. Diese Leute sollten einmal mittags oder abends durch die bekannten Stadtteile gehen, um sich ein entsprechendes Bild zu machen.

Uwe Hanssen, per E-Mail aus Dänemark

Dilettantismus

"Schutzklauseln für Atomkonzerne"

Grünen-Politikerin Bärbel Höhn glaubt, bei einer Laufzeitverlängerung werde die Sicherheit leiden.

Hamburger Abendblatt 10. September

Neben dem Fakt, dass die Regierung einen privatrechtlichen Vertrag am Parlament vorbei mit der Atomwirtschaft ausgehandelt und versucht hat, dies vor der Öffentlichkeit geheim zu halten, geht der Vertragsinhalt im Zweifelsfall immer zulasten der Allgemeinheit. Insbesondere der Paragraf Absatz 2 stellt die Konzerne von allen Folgekosten frei oder mindert die Abgabe. Ein enormer Vertrauensverlust in der Bevölkerung wird die Folge sein. Ob Brennelementesteuer oder Flugabgabe - es handelt sich um Dilettantismus der politischen Akteure.

Peter Marr, per E-Mail

Übler Scherz

"Vorarbeiten für die Rückholung der Asse-Fässer haben begonnen"

Im maroden Atomendlager Asse soll der radioaktive Müll zurückgeholt werden.

Hamburger Abendblatt 10. September

Angesichts der bereits beschlossenen Laufzeitverlängerung für deutsche Kernkraftwerke und den erwarteten Milliardengewinnen für die privaten Betreiber wirkt die Meldung über die öffentliche Kostenübernahme für die Sanierung des maroden Atommülllagers Asse II wie ein übler Scherz. Nicht das Verursacherprinzip, sondern formaljuristische Überlegungen bestimmen hier, wie mit Staatsgeldern umgegangen wird. Das dürften sich alle redlichen Steuerzahler nicht bieten lassen - Stuttgart 21 lässt grüßen!

Horst Mahl, per E-Mail

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