Lächerliche Bemühtheit

"Jeder zehnte Zuwanderer nicht integrationswillig"

Regierung gesteht Versäumnisse ein.

Hamburger Abendblatt 9. September

Deutschland ist faktisch ein Einwanderungsland geworden, und ich gehöre gewiss nicht zu den Zeitgenossen, die das beklagen. Die Republik gewinnt dadurch. Doch die Bemühtheit, mit der vermieden wird, die Tatsachen beim Namen zu nennen, wirkt lächerlich bis ärgerlich. Da ist von Migranten, Zuwanderern und Migrationshintergrund die Rede - statt von Einwanderern. Wir beschweren uns darüber, dass unsere eingewanderten Mitbürger der deutschen Sprache nicht mächtig sind, und scheuen uns doch selber, klar, eindeutig und unmissverständlich zu formulieren.

Dr. Thomas Koch, per E-Mail

Bezahlte Arbeit

"Schröder will Potenzial von Älteren mehr nutzen"

Familienministerin will Ältere für mehr soziales Engagement gewinnen.

Hamburger Abendblatt 9. September

Ich glaube, wir brauchen nicht den Rat von Kristina Schröder, wenn es darum geht, Ältere für ehrenamtliche Tätigkeiten zu gewinnen. Erklären sollte sie, wie diese freiwilligen Zivildienst leisten sollen. Viel wichtiger wäre es, für diese Bevölkerungsgruppe sozialversicherungspflichtige Jobs zu finden.

Hans-Peter Holzwarth, per E-Mail

Gekränkte Ehrenamtliche

Kommentar "Wehret den Anfängern"

Die Kulturbehörde bemüht sich um die Vermittlung ehrenamtlicher Helfer an Kultureinrichtungen.

Hamburger Abendblatt 9. September

Bürger, die sich ehrenamtlich engagieren, verdienen Anerkennung und Respekt. Die Aufgabe der Profis in den Kultureinrichtungen besteht darin, sie an der richtigen Stelle einzusetzen. Die Behörde für Sport, Kultur und Medien beschreitet mit der Informationsbörse für Ehrenamtliche einen fortschrittlichen Weg, der Beifall und keine öffentliche Schelte verdient. Die Diskreditierung der Ehrenamtlichen als "Amateure", die in Kultureinrichtungen keinen Platz haben sollten, kränkt jene Bürger, die ihr vorbildliches Verständnis einer aktiven Zivilgesellschaft der weit verbreiteten Vorstellung eines allzuständigen Staates entgegensetzen.

Prof. Gereon Röckrath, per E-Mail

Bürgerferne Stadtbahn

"Bezirke wehren sich gegen Sparliste"

Streit um die Kürzungsvorschläge.

Hamburger Abendblatt 9. September

Wieder mal soll vor allem an den sozialen Leistungen gespart werden. Aber die überflüssige und von den Bürgern abgelehnte Stadtbahn soll trotzdem für einen noch nicht mal ansatzweise absehbaren Millionenbetrag gebaut werden. Das nenne ich Bürgerferne.

Aleksander Hein, Hamburg

Zweierlei Lärmschutz

"Stadt will Nachtflüge eindämmen"

Bislang wurden vier Bußgelder zwischen 150 und 180 Euro verhängt.

Hamburger Abendblatt 8. September

Wenn ich als Autofahrer auf einer wegen Lärmschutz auf 100 km/h Höchstgeschwindigkeit limitierten Autobahn 141 km/h fahre, drohen mir ein Bußgeld von 160 Euro, drei Punkte und ein Monat Fahrverbot. Es droht weniger Strafe, wenn eine Verkehrsmaschine quer über ganz Hamburg donnert.

Stephan Hübener, per E-Mail

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