Gefährlich

"Der Spalter"

Thilo Sarrazin gibt sich bei seiner Buchpräsentation unbeirrbar.

Hamburger Abendblatt 31. August

Es ist doch inzwischen erwiesen, dass menschliche Intelligenz nicht nach den Mendelschen Gesetzen vererbt wird. Wenn Sarrazin behauptet, dass "muslimische Migranten" sich wie Schmarotzer verhalten und nicht "den eigenen wirtschaftlichen Erfolg" anstreben, dass wir "mehr Kinder von den Klugen" brauchen, bevor "es zu spät ist", dann ist er gefährlich. Es geht diesem Menschen wahrscheinlich nicht darum, bestehende Probleme zu lösen, sondern sie noch zu verstärken. Die Ausschnitte, die ich gelesen habe, erinnern mich an eine sehr schreckliche Zeit in Deutschland.

Urda Hesselbarth, per E-Mail

Mehr Tiefgang nötig

"Der Jungenversteher"

Marcus Thieme gibt Tipps, wie man männliche Schüler besser versteht.

Hamburger Abendblatt 31. August

Wie gut, dass die Schulbehörde einen "Jungenversteher" beschäftigt, der uns Laien erklärt, dass es Eigenschaften gibt, "die eher Mädchen oder Jungen zugeschrieben werden" - wie innovativ! Auch die Konsequenzen daraus sind umwerfend neu: individualisierter Unterricht. Die angeblich notwendige spezielle "Jungenförderung" hätte mehr pädagogischen Tiefgang nötig. Es ist keine Katastrophe, dass sich die Abiturientenquote zugunsten der Mädchen verschoben hat. Gibt es nicht noch einen Nachholbedarf in Wirtschaft und Gesellschaft für das nun nicht mehr "schwache Geschlecht"? Oder hat da etwa jemand Verdrängungsängste?

Ulrich Reppenhagen, per E-Mail

Nicht nur teuer

"Wohnen auf der Schlossinsel"

Im Harburger Binnenhafen werden 162 neue Luxusdomizile gebaut.

Hamburger Abendblatt 30. August

Im Artikel wird behauptet, die Preise von 3900 bis 5500 Euro pro Quadratmeter lägen "unter HafenCity-Niveau". Richtig ist, dass es in der HafenCity neben teuren Wohnungen auch Bauträgerwohnungen unter 3900 Euro und von Baugemeinschaften bei 3000 Euro pro Quadratmeter, einige sogar unter diesem Preis, gibt. Zentrales Wohnen muss also nicht teuer sein.

Jürgen Bruns-Berentelg, per E-Mail

Fluch und Segen

"Wenn Windräder krank machen"

Viele Anwohner klagen über Ohrgeräusche und Herzrasen.

Hamburger Abendblatt 28. August

Das ist so in einem Land mit großem Energiehunger: In Quickborn donnern die Jets direkt über die Köpfe, in der Wilstermarsch hört man das Surren von Windrädern, und nur zehn Kilometer weiter in Brunsbüttel wohnt man Tür an Tür mit einem Kernkraftwerk. Fluch und Segen der Technik. Doch Dauerstreit mit Nachbarn macht auch krank. Es ist bitter, aber dagegen hilft Umzug. Dass Immobilien ihren Wert als Alterssicherung behalten, ist ein Glaubenssatz der Anlageberater.

Johannes Zink, per E-Mail

Unsportlich

"'Sportstudio' um 23 Uhr ist ein großer Fehler"

Das ZDF lässt seine Sportsendung am Sonnabend jetzt noch später beginnen.

Hamburger Abendblatt 28. August

Nach dem ZDF hat sich jetzt der NDR ins Abseits gestellt. Wer sich auf spannende Sport-Zusammenfassungen gefreut hat, wird durch so ein unsportliches Sendeverhalten zu den Bezahlsendern getrieben - wenn man es sich leisten kann oder will. Den anderen bleibt nur Durchhalten oder Verzicht auf qualifizierte Berichterstattung. Wir protestieren aufs Schärfste.

Ursula Remstedt, per E-Mail

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