Zur Katastrophe bei der Loveparade

Der Katastrophe von Duisburg folgt also eine Art Entschuldungs- und Abwiegelei-Katastrophe der daran Beteiligten. Nun muss man nicht unbedingt erwarten, dass diese sich öffentlich an die Brust klopfen und ihre Schuld bekennen. Aber sie könnten wenigstens den Mund halten und die Prüfung der Schuldfrage der dafür berufenen Institution überlassen, der Justiz. SÜDDEUTSCHE ZEITUNG (MÜNCHEN)

Nach allem, was inzwischen durch Augenzeugen oder Indiskretionen ans Licht gekommen ist, kann kein Zweifel bestehen, dass bei der Planung und Genehmigung dieser Großveranstaltung schwere Fehler begangen wurden. Die Verantwortung dafür trägt in solchen Fällen der Oberbürgermeister als Chef der Verwaltung unabhängig davon, ob ihm persönliches Verschulden nachzuweisen ist oder nicht, und auch unabhängig davon, ob er seine Bereitschaft bekundet, sich der Verantwortung zu stellen, wie Sauerland es getan hat. FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

Zu den geheimen Afghanistan-Papieren

Wikileaks zwingt zur Diskussion, wo im Internet-Zeitalter die Grenzen der Geheimhaltung liegen sollen und wie sich die legitimen Interessen eines Staates oder eines Unternehmens schützen lassen. Auch die hergebrachten Vorstellungen über die Glaubwürdigkeit einer Information und die Verantwortung der Medien geraten ins Wanken. NEUE ZÜRCHER ZEITUNG