Bedenklich

"Ole von Beusts Schicksalstag"

Berichte über Hamburgs Regierungschef und Kommentar "Die Pflicht des Bürgermeisters".

Hamburger Abendblatt 17./18. Juli

Diese Ansammlung von Rücktritten wirft ein bedenkliches Licht auf das Verantwortungsbewusstsein der führenden politischen Klasse. Dabei dürfen Amtsmüdigkeit oder persönliche Befindlichkeiten nicht als Entschuldigung für Personen herhalten, die zumindest Teile des deutschen Volkes repräsentieren. Wie Sie es deutlich ausgedrückt haben: Das Wohl der vielen überragt das Wohlergehen des einen. Als Vorbild für unsere Jugend ist dieses Verhalten geradezu gefährlich. Politiker sollten sich lieber auf die einst hoch gepriesenen deutschen Tugenden wie Pflichtgefühl und Disziplin besinnen.

Christiane Mielck-Retzdorff, per E-Mail

Menschlich

Tut es unserer Kultur nicht gut, die Entscheidung von Ole von Beust zu würdigen, gerade weil er demonstriert, dass Politik nicht alles im Leben ist? Ich habe kein Herz für seine Partei, aber ich nehme positiv wahr, dass er nah an uns Menschen ist. Er hat den Job gemacht, bis die großen Themen auf die Fahrt gebracht wurden. Es ist schade, dass er geht - aber er demonstriert ein menschliches Verhalten, das der Politik und ihrer Akzeptanz gut tut, gerade gegen die Politikverdrossenheit.

Thomas Richter, per E-Mail

Kein Pragmatismus

"Höhere Gebühr trifft viel mehr Eltern"

Zahlen aus den Bezirken weichen von denen des Schulsenators ab.

Hamburger Abendblatt 16. Juli

Wenn unsere Behörden hinsichtlich ihrer Einnahmenplanung schon derart planlos sind, wundert es mich überhaupt nicht mehr, worauf die ständigen Defizite zurückzuführen sind. Die zusätzlichen Elternbeiträge dienen nicht der Verbesserung der Betreuung in den Kitas, sondern lediglich zur Reduzierung des städtischen Zuschusses.

Ruth Freude, per E-Mail

Alles haben wollen

Das Gejammer wegen der Kita-Gebühren geht mir langsam auf die Nerven. Wir haben drei Kinder großgezogen und hatten keine Möglichkeit, auch nur eines der Kinder in einen Kindergarten zu geben - und sei es nur für ein paar Stunden, die es der Mutter erlaubt hätten, einmal Luft zu holen. Alle drei Kinder haben eine weitergehende Ausbildung gemacht. Kann es nicht sein, dass junge Eltern heute alles auf einmal haben wollen und nicht bereit sind, für ihre Kinder eine Zeit lang auf etwas zu verzichten?

Horst Ruppert, per E-Mail

Ersatzlose Streichung

"Ein guter Zug für das neue Hansenetz"

Die Metronom-Eisenbahngesellschaft will das Fahrplanangebot erweitern.

Hamburger Abendblatt 15. Juli

Aufgrund der abgewirtschafteten Haushaltslage darf es nur eines geben: ersatzlose Streichung des Projekts Stadtbahn. Damit zeigt der jetzige Senat dem Bürger, dass er verantwortungsvoll mit dessen Geld umgehen will.

Ramona Mühle, per E-Mail

Klinik statt Laufsteg

"Schräg in Berlin, anmutig in Paris"

Der Modezirkus des Sommers spiegelt das Lebensgefühl der Metropolen.

Hamburger Abendblatt 16. Juli

Sie zeigen das Foto einer Modenschau aus São Paulo mit der Unterschrift "Luftiges von Andre Lima". Das Mädchen auf dem Bild ist offensichtlich unterernährt und gehört in ein Krankenhaus anstatt auf den Laufsteg.

Silke Ahrens, per E-Mail

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