Missionarische Heimsuchung

"Hamburger sollen über Rauchverbot abstimmen"

Ein Aktionsbündnis startet eine Initiative nach bayerischem Vorbild.

Hamburger Abendblatt 6. Juli

Die Nichtraucher haben heute doch alle Möglichkeiten, den Rauchern konsequent aus dem Wege zu gehen. So gesehen macht die Kampagne für ein totales Rauchverbot keinen Sinn. Die Gesundheit vorzuschieben ist auch nicht einleuchtend - allein Völlerei und Fresssucht richten heute einen weit größeren Schaden in der Volksgesundheit an. Was ist es dann? Ich fürchte, es sind mal wieder die Eiferer, die seit dem späten Mittelalter sporadisch unser Volk missionarisch heimsuchen, letztlich wenig Gutes bringen und meistens eher Schaden anrichten.

Siegfried Meyn, per E-Mail

Positive Nachricht

Das ist doch eine positive Nachricht. Dann wird endlich mal die Politik davon entlastet, immer nach dem Willen irgendeiner Lobbyvertretung zu entscheiden. Schließlich rauchen gut 70 Prozent der Menschen in Deutschland nicht. Dass die CDU die Ankündigung einer Volksinitiative in Hamburg begrüßt, ist mir schleierhaft. Sie hat doch schließlich auf der letzten, verwässerten Verordnung bestanden.

Matthias Christen, per E-Mail

Normalmaß

Was für Werte lebt unsere Gesellschaft ihren Kindern eigentlich vor, wenn überall zu lesen ist, dass der Tod billigend in Kauf genommen wird - wer kann denn da Achtung vor dem Leben lernen? Viel zu lange hat sich eine Minderheit von Rauchern in unserem Lande ihre Freiheit genommen - ohne jegliche Rücksicht auf all diejenigen, die

sich nicht einnebeln lassen wollen. Gut, dass sich diese Fronten jetzt endlich wieder auf ein Normalmaß zurechtrücken.

Edith Aufdembrinke, per E-Mail

Wie wird das finanziert?

"Initiative fordert Rückkauf der Versorgungsnetze"

Die Stadt soll wieder die Netze für Strom, Gas und Erdwärme betreiben.

Hamburger Abendblatt 6. Juli

Ich bin sehr gespannt, wie der Rückkauf der Versorgungsnetze finanziert werden soll, da die Stadtkasse jetzt schon tiefrote Zahlen ausweist. Wenn es aber so ist, dass die Finanzierung durch die Netze selbst erfolgen soll, müssen diese durch höhere Netzentgelte erfolgen. Die Kosten für Ausbau und Unterhalt der Netze sowie die Betriebskosten bleiben unverändert. Wieso da gerechtere Preise zu erwarten seien, bleibt mir ein Rätsel. Der Verbraucher hat also nichts davon. Wieso das Hamburger Stromverteilungsnetz für den angesprochenen "notwendigen Umbau im Sinne der klimapolitischen Forderungen" bei einem staatlichen Betreiber besser aufgehoben ist, kann ich nicht erkennen.

Werner Berndt, per E-Mail

Der Erfolg gibt ihm recht

"Lahms Aufstand gegen Ballack"

Der DFB-Kapitän möchte sein Amt auch nach der WM behalten und es nicht freiwillig an den Vorgänger abgeben.

Hamburger Abendblatt 6. Juli

Nun wird es also schon als Aufstand tituliert, wenn der aktuelle Kapitän der deutschen Nationalmannschaft sich öffentlich dazu äußert, dass er seinen Job liebt und auch behalten möchte. Abgesehen davon, dass der bisherige Erfolg ihn qualifiziert, sollten "Altherren" wie Ballack sich langsam auf ein Leben danach vorbereiten und im Interesse des Sports Platz machen für eine hoch motivierte Jugend. Wenn es denn ein Aufstand ist, dann richtet er sich nicht gegen die Person Ballack, sondern gegen die Beamtenmentalität, es solle alles bleiben, wie es ist. Menschen wie Philipp Lahm sind Deutschlands Zukunft.

Christiane Mielck-Retzdorff, per E-Mail

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Weitere Briefe auf www.abendblatt.de

Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg