Zum Prozess gegen den norwegischen Massenmörder Breivik

Der Mörder hatte die Bühne, als käme es vor Gericht zuerst darauf an, wie er sich selbst inszeniert. Dabei war von einem Angeklagten, der stolz darauf ist, Menschen ermordet zu haben, niemals Scham, Einsicht, gar Reue zu erwarten. Einmal mehr zeigt sich, dass Fernsehen im Gerichtssaal nichts zu suchen hat. SÜDDEUTSCHE ZEITUNG (MÜNCHEN)

Zur Formel 1 in Bahrain

Wenn die Formel-1-Funktionäre sich durchringen könnten, das Rennen abzusagen, hätten sie nicht nur den Scheich entblößt, sondern auch die Doppelmoral westlicher Politik. Das ist viel verlangt von Sportfunktionären, keine Frage. Aber es ist ja auch viel verlangt, dass man stundenlang Männern zusehen soll, wie sie mit brüllenden Autos über den Asphalt sausen, während nebenan gefoltert wird. DIE ZEIT (HAMBURG)

Zur Kritik am spanischen König wegen dessen Elefantenjagd

Das Königshaus sollte die Umstände des Jagdausflugs von Juan Carlos erklären und die Bevölkerung um Entschuldigung bitten. Zweitens muss der Monarch die Stabilität seiner Familie wiederherstellen. Die Tatsache, dass Königin Sofía nach dem Unfall ihres Mannes zunächst ihre Griechenlandreise fortsetzte und dann Juan Carlos im Krankenhaus für weniger als eine halbe Stunde besuchte, gibt zu denken. Die familiäre Stabilität ist keine private Angelegenheit, weil die Monarchie eine erbliche Institution ist. EL MUNDO (MADRID)