Zu Niedriglöhnen

Bei Erwähnung des Begriffs Niedriglohnland rücken meist Bilder von Näherinnen vors geistige Auge, die in stickigen Räumen einer asiatischen Hinterhofbaracke flink vor sich hinarbeiten. Schlimm, nicht akzeptabel, aber weit weg, denkt man. Typisch für sogenannte Dritte-Welt-Länder. Nun liegen Zahlen vor, dass die Industrienation Deutschland jeden vierten Beschäftigten mit einem Niedriglohn abspeist. HEILBRONNER STIMME

Zum Entzug von EU-Geldern

Ungarn, das einen geringeren Fehlbetrag verzeichnet, verliert als erster Mitgliedsstaat Geld aus den EU-Fonds. Spanien, einem Land mit viel höherem Defizit, wird nichts weggenommen. Es wird sein Defizit sogar noch erhöhen. Als Grund dafür, dass mit zweierlei Maß gemessen wird, gilt die Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Die ist in Madrid deutlich stärker als in Budapest. Doch wie passt ein solcher Maßstab zu den Regeln der Haushaltsdisziplin?“ LIDOVE NOVINY (PRAG)

Zur Lage in Afghanistan

Die USA haben in Afghanistan interveniert, nicht um das Land aufzubauen, sondern um das Terrornetz von al-Qaida zu vertreiben. Dies ist teilweise gelungen. Ein weiterer Beweggrund war die brutale Unterdrückung der Frauen. Dieses Motiv bleibt bestehen. Der Nato- Gipfel im Mai sollte entscheiden, wie der schlecht geführte Krieg in verantwortungsvoller Weise beendet werden soll. Der Westen darf Afghanistan nicht seinem Schicksal überlassen. EL PAÍS (MADRID)