Zu Wulffs Ehrensold

Er wolle "das gleiche Recht wie seine Vorgänger", sagt Wulff. Das Wort "Recht" klingt komisch aus dem Mund dieses Mannes. Wulff fordert sein Recht ein, obwohl ihm jegliches Gespür fehlt, was Unrecht ist. Er hat das Amt mit seiner Unmoral beschädigt. Anständig wäre es, wenn er auf Ehrensold und Büro verzichten würde. Vertretbar wäre, wenn er wenigstens nur einen Teil des Ehrensolds in Anspruch nähme – etwa anteilig für die Zeit, die er im Amt war. Aber Wulff ist ein hoffnungsloser Fall. FRÄNKISCHER TAG (BAMBERG)

Zum Wahlkampf in Frankreich

Die französische Wahl gleicht einer Entscheidung zwischen linkem und rechtem Populismus. Vom Sozialisten François Hollande wurde bekannt, er wolle Reiche mit einem Spitzensteuersatz von 75 Prozent belegen. Ein probates Mittel, sie außer Landes zu treiben. Der rechtsbürgerliche Amtsinhaber Sarkozy hat die Wettbewerbsfähigkeit des Landes schon in den letzten fünf Jahren nicht entscheidend gestärkt, er will auch jetzt nicht damit anfangen. NEUE ZÜRCHER ZEITUNG

Zum Besuch von Israels Regierungschef Netanjahu in Washington

Israel und die USA haben gegenüber einem Iran mit Atomwaffen unterschiedliche Interessen. Für den jüdischen Staat ist dies eine Bedrohung seiner Existenz. Die Amerikaner wollen den Sanktionen mehr Zeit geben. Doch die Israelis zweifeln, ob Obama nach zwei Kriegen entschlossen ist, sein Land in einen neuen Konflikt zu verwickeln. LE MONDE (PARIS)