Zunehmendes Risiko

27. Februar: "Mit 60 Jahren zu alt für die Feuerwehr. Hamburger klagt gegen Altersdiskriminierung"

Selbstverständlich kann Rüdiger Dau in die Ehrenabteilung seiner Wehr übertreten, seine Uniform mit den letzten Dienstgradabzeichen weiterhin tragen und durch Unterricht an seiner Wehr oder in Schulen und Kitas sein Wissen und seine Erfahrungen an Jüngere weitergeben. Für den aktiven Feuerwehreinsatzdienst wird er aber für sich und seine Kameraden mit zunehmendem Alter ein hohes Risiko. Feuerwehreinsatz ist Teamarbeit. Jeder Kamerad muss bei Gefahr für den anderen einstehen können. Dazu gehört die volle Feuerwehrdienstfähigkeit, einschließlich Atemschutztauglichkeit. Nur sehr wenige Feuerwehrmänner und -frauen haben diese Tauglichkeit bis zum 60. Lebensjahr. Übrigens ist in vielen anderen Staaten die Altersgrenze für den Feuerwehreinsatzdienst deutlich niedriger.

Werner Heinzelmeier

Kein Argument

27. Februar: "Der Streit über die Geschwisterkind-Regelung: Ein Schulweg für die ganze Familie"

Was genau soll diese Bevorzugung von Geschwisterkindern? Dritt- oder Viertklässler gehen meistens ohnehin allein zur Schule, das Argument Schulweg kann es also nicht sein. Auch die Elternabende der verschiedenen Klassen müssen die Eltern so oder so besuchen. In der Pause spielen die älteren Kinder eher selten mit den Kleineren. Und nach ein oder zwei gemeinsamen Jahren wechseln die Großen dann sowieso auf eine weiterführende Schule.

Christina Rückert

Kürzere Lebenserwartung

27. Februar: "Schluss mit der Gerüchteküche. Ernährungs-Check von Fernsehkoch Tim Mälzer"

Gegen alle wissenschaftlichen Daten erschwindelt sich Tim Mälzer eine eigene Essens-Realität: Man kann sich nicht krank essen, ist das Fazit nach einem Versuchsmonat mit gesunden Probanden. Das ist Volksverdummung eines Kochs ohne ernährungsmedizinischen Sachverstand. Natürlich kann man. Falsche Ernährung ist Krankheitsursache Nummer eins in Deutschland und zahlt sich erst zum Ende des Lebens aus: mit Krankheiten, Lebensqualitätsverlust oder ein bis zwei Jahrzehnten kürzerer Lebenserwartung.

Dr. med. Matthias Riedl

Es ist genug

25./26. Februar: "Bundeswehr weicht vor Protesten zurück. Aufruhr nach Koran-Verbrennung"

Man kann nur fordern: Raus aus Afghanistan. Wo soll das alles noch hinführen? Zehn Jahre sind genug. Ich kann mich noch gut erinnern, wie der Westen wegen der sowjetischen Intervention am Hindukusch gegen die damalige Weltmacht gewettert hat. Jetzt steckt er im gleichen Dilemma.

Reinhard Tönse

Menschenrechte schützen

In Afghanistan geht es ja nicht nur um den islamistischen Terror, der im Zaum zu halten ist, sondern um die universellen Menschenrechte, die unabhängig von Traditionen und Stammesriten geschützt und eingehalten werden müssen. Die Macht und den Willen, dieses einigermaßen zu garantieren, hat eben nur der Westen. Wenn sich der Westen einmal aus Afghanistan zurückgezogen hat und die Taliban möglicherweise ihr Schreckensregime wieder aufgenommen haben, müssen wir tatenlos zusehen, wie kleine Mädchen und Frauen auf die Funktion von Nutzvieh reduziert werden. Kann das die Lösung sein?

Bernhard-Michael Domberg

Ehre, wem Ehre gebührt

25./26. Februar: "Bundespräsident Wulff wird mit Großem Zapfenstreich verabschiedet"

Ich weiß: Der Zapfenstreich ist der Abschied mit höchsten militärischen Ehren. Richtig ist: Der Zapfenstreich ist für einen ausgeschiedenen Bundespräsidenten "geübte Staatspraxis". Richtig ist aber auch: Noch nie wurde für einen Bundespräsidenten durch die Staatsanwaltschaft die Aufhebung der Immunität beantragt. Ich bin mir sicher: Das Verhalten von Herrn Wulff verbietet diese Ehrung durch die Bundeswehr. Oder soll ein Antrag auf Aufhebung der Immunität eines Bundespräsidenten etwa zukünftig zur "geübten Staatspraxis" erhoben werden? Mein Appell: Ehre, wem Ehre gebührt, kein Zapfenstreich für Christian Wulff.

Hans-Herbert Remer

Zweifel an Wahrhaftigkeit

Inzwischen zweifle ich an der Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit dieser Bundesrepublik. Was geht nur in den Köpfen der politischen Elite vor? Sollte diese Verabschiedung stattfinden, ist das eine Verhöhnung aller ehrlichen Berufstätigen und um ihre Existenz kämpfenden Menschen in diesem Land.

Jürgen Stauff

Elitäres Zurückhalten

25./26. Februar: "Die Schätze des Christianeums. 29 000 alte Bücher lagern in dem Gymnasium"

Die Leitung des Gymnasiums betrachtet den Bücherschatz als ihr Eigentum und hält ihn von der Öffentlichkeit fern. Wäre dem so, ist das mehr als kleinkariert. Die Stadt als Eigentümer der Schätze sollte diese der Öffentlichkeit dauerhaft präsentieren. Dies wäre die richtige Begründung für einen hohen Geldaufwand zur Erhaltung der Bücher. Aber elitäres Zurückhalten vor dem Steuerzahler rechtfertigt keinen Cent.

Hanno Lülwes

Kein attraktiver Fußball

25./26. Februar: "St. Pauli sogar zu Hause ohne echte Stürmer"

Jahrzehntelang war der FC St. Pauli bekannt für Kampf und Leidenschaft. Erst Stanislawski hat es glücklicherweise versucht und geschafft, Spielkultur am Millerntor zu etablieren. Jetzt kommt Schubert daher und setzt ohne große Not wieder vorrangig auf diese Tugenden. Wie kann man als Tabellenzweiter ohne Stürmer auflaufen? Man könnte denken, dass der Abstiegskampf ausgebrochen ist. Das Personal wurde nicht besonders verändert, aber attraktiver Fußball wurde schon seit Längerem nicht mehr gespielt.

Joachim Westphal

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