Zum politischen Aschermittwoch

Es gibt derzeit keine Innenpolitik. Und damit ist nicht gemeint, dass alle auch für Deutschland wesentlichen Entscheidungen mittlerweile in Brüssel fallen. Damit ist gemeint: Die Koalitionsregierung in Berlin, das Euro-Thema ausgenommen, regiert nicht, sondern wartet ab. Die FDP wartet ab, ob sich die Rücksichtslosigkeit gegenüber dem großen Partner demnächst in Stimmen auszahlt. Denn wenn nicht, wird sie ausgezählt. GENERAL-ANZEIGER (BONN)

Es war interessant zu hören, wie Stoiber, der einst als „blondes Fallbeil“ galt, doch ein gerüttelt Maß an Altersweisheit zum Ausdruck bringt, was sich insbesondere beim Thema Europa bemerkbar gemacht hat. MAIN-ECHO (ASCHAFFENBURG)

Zur Situation Griechenlands

Wahrscheinlich ist, dass Griechenland in nicht allzu ferner Zukunft doch noch zahlungsunfähig werden und aus dem Währungsverbund austreten wird, bis dahin aber unnötig leidet. Oder dass die Griechenland-Hilfe den Euro-Raum allmählich in eine Transferunion verwandelt, deren Bestand durch immer höhere Unterstützungszahlungen gesichert werden muss, ohne dass die benachteiligten Regionen deswegen aus der Misere finden. Beides sind wenig erbauliche Aussichten. NEUE ZÜRCHER ZEITUNG

Seit der Obristenjunta 1974 und dem Beitritt zur EU 1981 ist es keiner griechischen Regierung – ob nun von rechts oder links – gelungen, einen adäquaten Staatsapparat aufzubauen. NRC HANDELSBLAD (AMSTERDAM)