Zu Putins Außenpolitik

Seit Jahren bietet das Bündnis Moskau an, sich an dem Schutzschirm zu beteiligen. Und was tut Putin? Er fantasiert – wider besseres Wissen – eine Gefahr für Russlands nukleare Schlagkraft herbei und droht, neue Angriffsraketen auf Europa zu richten. Das alles lässt sich mit Verlustschmerz nicht erklären. Es verrät einen neuen Möchtegern-Imperialismus. Deswegen kann Deutschlands Russland-Politik nicht mehr darin bestehen, Trost zu spenden. Das könnte Moskaus Neurose eher verstärken. Es wird, in Russlands eigenem Interesse, Zeit für eine warnende Belehrung. DIE ZEIT (HAMBURG)

Zur deutschen Wirtschaftslage

Deutschland hat ein Boomjahr hinter sich. Wer noch einen Beleg benötigt, hat diesen mit den Exportzahlen erhalten. Die Eintrübung am Jahresende spricht aber auch eine Sprache: Der Boom wird nicht unaufhaltsam weitergehen. Die Konjunkturlokomotive Europas steht nicht mehr so unter Dampf. Ob sie komplett bremst, hängt in großem Maße von der Lösung der Staatsschuldenkrise ab. ESSLINGER ZEITUNG

Zur Zukunft des Euros

Die unterschiedliche Produktivität zwischen nördlichem und südlichem Europa ist das grundlegende Problem der Euro-Zone. Dieser Konstruktionsfehler macht Nordeuropa mitverantwortlich für die Krise. Von Griechenland wird zu Recht gefordert, energischer vorzugehen. Aber der Preis darf nicht einseitig zulasten der griechischen Bevölkerung gehen, die viel ärmer ist. DE VOLKSKRANT (AMSTERDAM)