Zur Münchner Sicherheitskonferenz

Die Nato funktioniert weiter, auch weil sie sich verändert hat. Mit ihrer Ausdehnung nach Mittel- und Osteuropa hat sie ihre Einflusssphäre vergrößert. Dabei ist militärische Stärke nicht alles, wie Afghanistan zeigt. Es braucht vor allem politischen Willen und Stehvermögen. Eine Lektion für die nächsten Einsätze, die unweigerlich kommen. GENERAL-ANZEIGER (BONN)

Zum Verhältnis USA zu Europa

Vordenker in Medien und Wissenschaft behaupten, dass sich die geopolitischen Machtverhältnisse verschieben. Die USA interessieren sich angeblich kaum für Europa, sie schauen nach Asien. Wir erleben eine Verlagerung, weil Asiens Wirtschaft und Bevölkerung schneller wächst als die in Europa. Doch es wird noch viele Jahre dauern, ehe die vielen kleinen Schritte in der Summe einen fundamentalen Wandel bewirken und Asien wichtiger als Europa wird. DER TAGESSPIEGEL (BERLIN)

Zu den Kälte-Toten in Osteuropa

Die Kältekatastrophe ist nicht damit zu erklären, dass die Temperaturen etwa in der Ukraine mit 30 bis 35 Grad unter dem Gefrierpunkt sibirisches Niveau erreichen. Vielmehr werfen die hohen Opferzahlen ein Schlaglicht auf die wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Realität. Das West-Ost-Gefälle in Europa ist noch immer hoch. Ändern ließe sich dies nur, wenn die EU und ihre stärksten Mitglieder wie Deutschland und Frankreich die Entwicklung Osteuropas als vordringliche Aufgabe ernst nehmen würden. TAGES-ANZEIGER (ZÜRICH)