Zur Havarie des Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia":

Luxusschiffe sollten spätestens seit Leonardo DiCaprio im Wasser frieren musste, nicht mehr untergehen. Wie zumeist erschüttert uns weniger das eigentliche Unglück als der Bruch der Illusion, dass wir die Welt unter Kontrolle haben. Der Untergang der "Titanic" hat nicht das Ende der Dampfschiffe eingeläutet, auch die "Concordia" wird nicht das Kreuzfahrtgeschäft stoppen. DNES (PRAG)

Zur Herabstufung Frankreichs:

Während der Balkan-Kriege in den 90er-Jahren tat sich Europa schwer, den Brand zu löschen, der sich vor seinen Türen ausbreitete, und es brauchte die Intervention der USA. Heute, wo die Finanzkrise Athen und Rom bedroht, wird die Rettung nicht aus Washington kommen. Das Abhängen Frankreichs erlegt Berlin eine Verantwortung auf. Weil die strenge Sparpolitik Deutschlands ohne einen Aufschwung nur Synonym für Deflation sein wird. OUEST-FRANCE (RENNES)

Zum Streit zwischen Ungarns Ministerpräsidenten und der EU:

Orbans Gegner werfen ihm vor, sich als halber Diktator entpuppt zu haben, das scheint übertrieben. Allerdings ist es besorgniserregend zu sehen, wie Orban seine Zweidrittelmehrheit benutzt, um die Allmacht seiner Partei zu stärken und Beschlüsse so zu verankern, dass sie kaum noch zurückgenommen werden können. Sein Land hat besseres verdient als Gulasch-Demokratie. DE VOLKSKRANT (AMSTERDAM)