Zur Lage in Syrien

Ungeachtet der Anwesenheit von Beobachtern der Arabischen Liga in Syrien mordet das Regime weiter. Man kann sogar sagen: Es ist die Präsenz dieser Alibi-Mission, die den Schergen des Diktators Baschar al-Assad das ungestörte Weiterwüten gegen die Bevölkerung ermöglicht. Seit die mit diplomatischem Getöse vorbereitete Bobachtermission im Land ist, liegt die Opferzahl mit 40 Toten pro Tag noch höher als zuvor. Eine „Farce“ und „Inszenierung“ nannte einer der „Beobachter“, der Algerier Anwar Malek, das Unternehmen, und quittierte angewidert den Dienst. DIE WELT (BERLIN)

Die Planer der israelischen Streitkräfte machen Überstunden, um sich auf Unheil vorzubereiten. Dass der syrische Präsident Assad vom Thron gestoßen wird, steht nach israelischer Ansicht fest. Die meisten Amtsträger geben ihm höchstens sechs Monate. Die große Frage ist, was danach geschieht. Generalstabschef Benny Gantz sagte, man stelle sich auf Flüchtlingsströme aus Syrien ein. Mehr Sorgen macht sich Israel aber über gigantische Vorräte an chemischen Waffen in Syrien. Man fürchtet, dass sie der libanesischen Terrororganisation Hisbollah in die Hände fallen. DE TELEGRAAF (AMSTERDAM)

Zum Bundespräsidenten Wulff

Er hat sich schlecht benommen, aber er ist kein Schuft. Wenn Wulff bleiben will und sich die politische Klasse, die dafür zuständig ist, nicht zu einer Amtsenthebung aufraffen kann, sollte man ihn erdulden. Aufklärung ist stets gefragt. Hexenjagden braucht das Land aber keine. NEUE ZÜRCHER ZEITUNG