Zu Schlecker

Künftig wird es keine Firma Schlecker mehr geben. Dabei hatte der Inhaber in der Auseinandersetzung mit Ver.di längst die weiße Fahne gehisst: Am Schluss gab es in seinem Konzern so viele Betriebsräte und Vollzeitstellen wie wohl bei keinem anderen großen Einzelhändler, es gab eine Beschäftigungssicherung und tarifliche Löhne. Aus Sicht von Ver.di war Schlecker zum Vorzeigeunternehmen geworden, leider drang diese Botschaft nicht zum Kunden durch.

Stuttgarter Zeitung

Der ungehobelte und selbstherrliche Führungsstil des Metzgermeisters war eine der Belastungen, die das Gebäude schließlich einstürzen ließen. Der Personenkult - bildlich durch die verpflichtenden Porträts des Gründers in jeder Filiale dokumentiert -, den Schlecker inszenierte, machte ihn taub für jedwede Kritik. Er ignorierte, dass sich Kunden beim Einkauf auch wohlfühlen wollen. Das schlechte Image des Arbeitgebers Schlecker schreckte die Kunden genauso ab, wie die oft dunklen und engen Filialen mit vollgestopften Regalen.

Nürnberger Zeitung

Zum Treffen Merkel/Putin:

Ohne Putins Mithilfe wird es keinen Frieden in Syrien geben. Das ist den Europäern in diesen Tagen jede Schmeichelei wert. Während die Amerikaner Moskau eine Mitschuld an der Eskalation in Syrien zuweisen, versuchen es die EU-Staaten auf die freundliche Tour. Vielleicht führt die Charme-Offensive ja dazu, dass Moskau einen Kurswechsel in der Syrienfrage vollzieht.

Frankfurter Rundschau