Zum neuen Gesetz zur Organspende

Die Politik tat gut daran, das sensible Thema parteiübergreifend, sachlich und verantwortungsbewusst zu diskutieren und sich am Ende für diejenige Lösung zu entscheiden, die allen Seiten gerecht wird: Nämlich die Bürger höflich, aber ohne Druck daran zu erinnern, dass jeden Tag drei von jenen 12 000 Bedauernswerten sterben, die auf ein Spenderorgan warten. Und dass jeder Einzelne von uns es in der Hand hat, dieser erschreckenden Relation mit seiner Unterschrift ganz persönlich entgegenzutreten. MÜNCHNER MERKUR

Zur Streitfrage über Euro-Bonds

Die Anstrengungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel, den Weg zur Einführung von Euro-Bonds versperrt zu halten, kann sich als kontraproduktiv erweisen. Selbst Länder wie Spanien, die mit ihren Reformen allen Ansprüchen der EU genügen, finden für ihre Anleihen keine vernünftige Finanzierung mehr. Was für Merkel eine Frage der Verantwortung sein mag, erscheint für viele andere als mangelnde Solidarität. EL MUNDO (MADRID)

Euro-Bonds bedeuten, dass das konkurrenzfähige und finanziell stabile Deutschland seine Kreditwürdigkeit mit dem bankrotten Griechenland teilt. Es ist, als ob du deine Kreditkarte einem ungehörigen Kind gibst, das ständig verlangt: "Gib mir eine Million, gib mir eine Million!" Das Problem: Wenn du sie nicht gibst, droht es, dein Haus anzuzünden. Ein Kompromiss wäre, der Karte ein Limit zu setzen und sie bei unvernünftiger Nutzung zu entziehen. TRUD (SOFIA)