Zur verschobenen Flughafeneröffnung

Die Blamage mit dem Flughafen – nach den Pleiten mit der S-Bahn, der Kunsthalle, dem ausufernden Sozialmissbrauch, den mitunter erbärmlichen Schulen – könnte dazu führen, dass Wowereit weniger strahlend abtritt, als ihm das recht sein mag. Nach seiner Wiederwahl 2011 machte er den Flughafen zu seiner wichtigsten Mission. Deswegen hätte er wohl im Aufsichtsrat, zusammen mit seinem SPD-Kollegen Platzeck, ein wenig genauer hinschauen und nachfragen müssen. Er hat es nicht getan. Und so ist nicht Berlin blamiert, sondern er selbst. DIE WELT (BERLIN)

Zur Euro-Krise

Der Kanzlerin darf man raten: Bleibe stark – und hilf. „Stark“ heißt: Ohne gemeinsame Disziplin geht der Euro zugrunde, ohne eine blau-weiß-rote „Agenda 2015“ wird Frankreich nicht gesunden. „Helfen“ heißt: Wir werden alle Kraft aufbieten, um die „Brandmauern“ höher zu ziehen und den Rettungsschirm breiter zu spannen. Vielleicht auch „Euro-Bonds“ auflegen, um den Krisenländern billigeres Kapital zu verschaffen – aber nur Zug um Zug gegen Strukturreformen. Eine bittere Medizin, doch eine andere gibt es nicht. DIE ZEIT (HAMBURG)

Zum Machtwechsel in Russland

Putin hielt sein Wort und machte Medwedew zum Regierungschef – trotz Medwedews bescheidenen Ergebnissen als Präsident. Doch Analysten schließen nicht aus, dass er ihn bei der ersten größeren Spannung opfern wird. KAPITAL DAILY (SOFIA)